Der mühevolle Weg ins Berufsleben: Teufelskreis aus Bezahlung und Erfahrung

Beide Routen zeigen, dass für den durchschnittlichen Alumni Fehler in der Straßenführung vorliegen. Denn sowohl die extreme Doppelbelastung und Finanznotlage sollten kein Standard sein, als auch die Abhängigkeit von finanzieller Unterstützung. Sicherlich gibt es auch Branchen in denen die Wege ins Berufsleben anders verlaufen, viele aber erleben genau dieses Schicksal – mit fatalen Folgen. 

Setzt sich dieser Trend fort, dass immer mehr Erfahrungen verlangt und immer weniger Bezahlung geboten wird, laufen manche Branchen Gefahr zu privilegierten Berufsfeldern zu werden. Wenn Überlastung und Ausbeutung zum Standard werden, können sich nur noch bestimmte Gesellschaftsschichten den Weg zu ihrem Traumberuf leisten, egal wie gut und erfolgreich das Studium verlief. In manchen Branchen ist das längst der Fall.  

Nicht nur, dass es unfair ist, dass somit vielleicht nicht die besten, sondern finanzkräftigsten Absolventen ihre Vita aufpolieren und bessere Berufsaussichten haben. In manchen Branchen wirkt sich die fehlende Diversität sogar negativ aus. Im Journalismus beispielsweise fehlt zunehmend die Perspektive aus Sicht der Arbeiterklasse. Um eine feste Stelle innerhalb einer Redaktion zu bekommen, bedarf es auch in dieser Branche Praktika und Berufserfahrung. Denn die festen Stellen mit gutem Gehalt sind rar gesät. Hauptberufliche Journalisten haben somit zu 76% ein akademisches Elternhaus. Dabei ist es besonders wichtig auch eine andere Perspektive einzunehmen und den Teufelskreis aus Bezahlung und Erfahrung als Schleuse unterschiedlicher Gesellschaftsschichten zu verstehen, der nicht selten zu einer Sackgasse werden kann.  

Direkt weiterlesen:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Bildquelle: magnetme on Pexels; CC0-Lizenz