
Die Masche hinter „Temu“: Fatale Gründe für Top-Preise
Die Produktionsstandorte können allerdings Hinweise auf die Arbeitsumstände eines Herstellers liefern. China gehört beispielsweise zu den Hauptlieferanten. Laut Amnesty International hat die Situation um die Menschenrechte dort einen neuen Tiefpunkt erreicht. Das lässt sich ebenfalls aus einem Bericht des Global Slavery Index herauslesen. Darin ist die Rede von schätzungsweise 5,8 Millionen Menschen, die 2021 in China in moderner Sklaverei haben leben müssen. Diese immense Zahl geht mit hoher Wahrscheinlichkeit vor allem auf die Region Xinjiang zurück, in der diverse Ethnien wie die Uiguren zur Zwangsarbeit verdammt werden.
Laut The Select Committee On The CCP hat Temu zugegeben, dass es über kein System verfügt, das den Verkauf von Xinjiang-Ware verhindert. Einmal sei man sogar auf einen angebotenen Artikel gestoßen, der mit der Beschreibung „New Handmade Knitted Cotton (= „Baumwolle“) Pendant with Xinjiang Cotton“ versehen gewesen sei. Die Baumwolle-Industrie in Xinjiang stehe grundsätzlich in Verbindung mit Zwangsarbeit. Zusammengefasst ist die Herstellung von Temu-Produkten unter schlechten Bedingungen und sogar Zwang keinesfalls abwegig.
Massenkonsum auf Kosten der Umwelt
In Sachen Nachhaltigkeit könnte man den Konzern wohl mit der Fast-Fashion-Marke Shein vergleichen. Die billig produzierte Ware wird in Unmengen von Plastik verpackt und geht oftmals schnell kaputt. Anstatt sich zum Beispiel in Secondhand-Läden umzusehen, neigt man wegen Temus niedriger Preise und dem breiten Angebot dazu, die kaputten Teile direkt wieder zu ersetzen. Das fördert die Wegwerf-Mentalität der Menschen und endet somit in Ressourcen-Verschwendung und einer steigenden Müll-Produktion. Natürlich müssen die Artikel ebenfalls quer über den Globus verschickt werden. Der Transport der Fracht erfolgt bei dem Unternehmen mit dem Flugzeug.
Wenn ihr mehr über die Missstände bei Temu erfahren wollt, schaut euch gern auch dieses Video vom Dunklen Parabelritter an.
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Bildquelle: Towfiqu barbhuiya via Unsplash; CC0-Lizenz