Musik für die Dauerschleife – OK KID im Interview zu ihrem neuen Album „DREI“

Das Musik-Trio OK KID meldet sich mit einem neuen Album zurück: „DREI“ heißt das gute Stück, auf dem sich die Band wieder einmal neu erfinden will.

Das heißt aber nicht, dass sich die drei Musiker von ihrer alten Musik abgewandt haben: Auch auf diesem Album erwarten dich wieder eingängige Melodien und tiefgründige, teils kryptische – aber immer ehrliche – Texte. Ich habe mit den Bandmitgliedern Jonas Schubert, Moritz Rech und Raffael Kühle über ihr neues Album, das Musik machen und Botschaften in Songtexten gesprochen, das Interview findest du gleich hier – Viel Spaß!

INTERVIEW

Ody: Meine erste Frage – Warum heißt das Album „DREI“?

Moritz: Naja gut, du siehst ja drei Leute. Und vor allem standen wir auch zu dritt da, als wir 2020 vier nach 15 Jahren Band – beziehungsweise nach 10 Jahren unter diesem Namen – und gesagt haben, wir machen mal 4 Monate Pause. Nach vier Monaten haben wir dann wieder Lust bekommen, Musik zusammen zu machen und ein Album zu schreiben. Das war so bisschen der Startschuss für das Album „DREI“. Und wir waren ziemlich allein auf weiter Flur, weil wir uns zuvor von unserem Label getrennt haben, von unserer Booking-Agentur und von vielen Partnern, die uns so in den letzten Jahren begleitet hatten. Das war der eine Grund, warum das „DREI“ heißt und Jonas (lacht) kann gerne übernehmen, es gibt nämlich auch noch einen zweiten Grund.

Jonas: Ich weiß das gar nicht mehr. Das, was gerade in der Pressemitteilung drinsteht, hast du wahrscheinlich auch bekommen. Da steht glaub ich der zweite drinnen.

Raffael: Aber es ist auf jeden Fall eine Rückbesinnung auf uns drei. Wir machen alles selbst, auch was das ganze Bandmanagement angeht. Wir verschicken die Platten hier zum Teil sogar selber, wir managen uns selber und auch die Mucke machen wir komplett selber, das ist alles hier in Eigenarbeit entstanden. Den einzigen, den wir so bisschen dazu geholt haben, ist für einen Song den Tim Tautorat – unseren Produzenten, mit dem wir auch die Platte davor gemacht haben. Aber ansonsten machen wir einfach alles zu dritt und dafür steht auch „DREI“.

Ody: Das erste Mal, als ich von euch gehört habe, wurdet ihr mir als Pop-Band vorgestellt. Aber als ich mir dann das erste Lied angehört habe, habe ich mich als Rap- und Hip-Hop-Fan gleich wohlgefühlt – was für Musik macht ihr denn? Macht ihr Hip-Hop, macht ihr Pop?

Jonas: Wir haben schon von Anfang an gesagt, als 2012 mit „Verschwende mich“ der erste OK KID-Song rausgekommen ist, „Verschwende mich“, immer gesagt, dass wir Pop-Musik machen und es für uns auch Pop-Musik ist. Raffi und ich haben zwar einen Hip-Hop-Background, daher ist da schon das urbane, das Hip-Hop-mäßige mit drinnen. Aber was ist heute noch Hip-Hop und was Pop? Generell ist Pop halt populäre Musik und da wir uns auch immer neu definieren wollen, stellen wir uns schon die Frage: „Was ist für uns coole Musik?“. Wenn du dir andere Songs von uns anhörst, denkst du zum Beispiel, wir wären eine Indie-Band – auf diesem Album jetzt weniger, aber ein Song wie „1996“ klingt dann wieder völlig anders. Um das alles machen zu können ist es am besten, man sagt Pop, um nicht irgendwie einem Genre gerecht werden zu müssen.