„Massenkrankheit“ Endometriose – Doch niemand tut etwas

Warum so wenig Interesse?

Von Endometriose betroffene Mädchen und Frauen haben gutartige, oft schmerzhafte Wucherungen aus gebärmutterschleimhautartigem Gewebe, welches außerhalb der Gebärmutterhöhle in benachbarte Organe und Gewebe wachsen kann. Endometriose ist eine ernstzunehmende chronische Erkrankung, die große Schmerzen verursacht und die Lebensqualität und Gesundheit vieler Frauen enorm einschränkt. Warum hinkt die Forschung in diesem Gebiet also so weit hinterher?

Die Antwort liegt im ersten Satz des letzten Absatzes: „betroffene Mädchen und Frauen“. Männer sind von Endometriose nicht betroffen, stellen in Medizin und Forschung aber oft immer noch den Hauptfokus dar – dieses Phänomen nennt man Gender Health Gap. Nicht nur werden Betroffene oft nicht ernst genommen, wenn sie von ihren Schmerzen berichten, auch in der Forschung findet das Thema wenig Beachtung. Im Vergleich zu anderen Volkskrankheiten wird Endometriose immer noch stark unterschätzt, die Forschung dazu wird kaum gefördert und geht im Vergleich oft unter.

Back to Basics

Dabei gäbe es selbst im Bereich der Grundlagenforschung so vieles, was noch getan werden muss: Es braucht dringend wirksame und nebeneffektarme Medikamente sowie eine schnelle und einfache Diagnostik von Endometriose. Ein gezieltes Förderprogramm könnte Schwung in die Forschung bringen und das alles möglich machen, dazu muss aber der Ernst der Lage erkannt werden. Die Gesundheit von Frauen betrifft nicht nur Frauen, sondern unsere gesamte Gesellschaft – auch uns Männer.

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Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz