Extremsport: Wieso suchen wir den Thrill?

Genau wie bei anderen Süchten lässt auch hierbei die Wirkung auf Dauer nach. Man gewöhnt sich an den Angstzustand und braucht noch extremere Aktivitäten, um den Kick zu bekommen. Dieser Zustand ist ein wichtiger Bestandteil der „Opponent-Process Theory of Motivation“ von Richard L. Solomon und John D. Corbit, die eben besagt, dass auf die Angst der Ausgleich der Anspannung folgt. Biologisch bedeutet das, dass Dopamin und Beta-Endorphine ausgeschüttet werden, die zusätzlich zu diesem Ausgleich auch dazu führen, dass die Motivation entsteht, diese Wirkung erneut spüren zu wollen. Ein Prinzip, auf dem auch einige Drogen aufbauen.

Das Phänomen, dass man ständig auf der Suche nach dem Thrill in Form von beispielweise Extremsport ist, heißt übrigens „Sensation Seeking“. Sogenannten High Sensation Seeker*innen reichen Aktivitäten nicht aus, die einen Menschen mit „normalem“ Aktivierungsmuster im Gehirn bereits in starke Erregung versetzen würden. Wieso sich also manche Leute mehr nach diesem Adrenalinkick sehnen als andere, hat nicht nur damit zu tun, wie langweilig ihr Alltag aussieht, sondern auch mit ihrem Hormonspiegel.

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Bildquelle: Kammeran Gonzalez-Keola via Pexels, CC0-Lizenz