Was tun gegen Fake News bei der Bundestagswahl?

Die Zeiten sind verrückt, Antworten nur einen Mausklick entfernt und jemand, der sucht, der findet alles. Von die Erde ist eine Scheibe bis hin zu Alien-Entführungen ist alles dabei. Aber so abgedroschen muss es gar nicht sein. Fake News sind meist intelligente Irrwegweiser, die genau wissen, wie sie Leser*innen manipulieren. Umso schwerer fällt es, die Wahrheit von der Lüge zu trennen. Probleme, die es auch schon früher gegeben hat, wie etwa die Verbreitung falscher Informationen, haben sich durch die geraumen Möglichkeiten des World Wide Webs noch weiter verstärkt.

Dies geht auch aus der aktuellen Studie der Vodafone Stiftung Deutschland hervor. Demnach sind zwar ältere Menschen deutlich gefährdeter, aber auch die junge Generation sind von der Missinformationsflut betroffen. Und das, obwohl sie als Digital Natives eigentlich viel Erfahrung im Umgang mit Instagram, Facebook und Co. mitbringt. Gerade dann, wenn Falschinformationen dazu führen, dass sich Ansichten spalten und Meinungen radikalisieren, stellen sie eine potenzielle Gefahr für das Zusammenleben in der Gesellschaft dar. In Bezug auf die anstehende Bundestagswahl nimmt die Sorge zu, dass Falschinformationen das Ergebnis der Wahl beeinträchtigen könnten. Ob Zweifel an der Briefwahl, an der Demokratie oder andere radikale Meinungen, eine vertrauenswürdige Aufklärung ist hier besonders wichtig. User*innen, jung wie alt, sollten bei der Recherche unterstützt werden.

Aber wie handhaben das eigentlich die sozialen Medien?

In der Studie wurden die Stimmen der Befragten laut, dass sie vor allem die Social-Media-Plattformen in der Pflicht sehen, der steigenden Desinformation entgegenzuwirken. Denn Instagram und Co. kommt eben bei der Verbreitung von richtigen als auch von falschen Quellen eine Schlüsselrolle zu. Wie also gelingt den Social-Media-Plattformen der Spagat, ihre Plattformen so zu organisieren, dass sie einen guten Nährboden schaffen, um nachhaltig Informationen zu generieren, aber gleichzeitig keine Zensur vorzunehmen? Hierzu habe ich mit Dr. Alexander Kleist, dem Public Policy Lead DACH bei Instagram gesprochen. Er ist auf Instagram für das Thema Politik im deutschsprachigen Raum verantwortlich. Und er hat mir einen Einblick in seine Arbeit gewährt und mir erklärt, wie Instagram mit Falschinformationen umgeht.

„Die Dinge haben in einer digitalen Welt noch einmal eine ganz andere Öffentlichkeit. Ich glaube, die Probleme sind nicht erst durch die Digitalisierung entstanden, aber sie haben durch die Digitalisierung gleich einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Wir wissen, dass Instagram eine der wichtigsten Informationsquellen für junge Menschen ist, und dass wir eine hohe Verantwortung dafür tragen, die Integrität der Wahlen auf unserer Plattform sicherzustellen. Daher unterstützen wir aktuell eine Kampagne der unabhängigen Faktenchecker von CORRECTIV, die die Medienkompetenz junger Wähler*innen auf Instagram erhöhen soll.“, so Alexander Kleist, Public Policy Lead DACH bei Instagram.

Auf die anstehende Bundestagswahl bezogen, hat Instagram hierfür drei Maßnahmen unternommen:

CORRECTIV – die unabhängigen Faktenchecker

Instagram unterstützt hierzu die neue Kampagne von CORRECTIV. Mit Hilfe der Faktenchecker sollen die User*innen auf Instagram aufgeklärt und vor Falschinformationen geschützt werden. Hierbei arbeiten die Journalist*innen vollkommen unabhängig von der Plattform. Erkennst du etwa eine Falschnachricht, kannst du dies über Instagram melden. Diese Meldung bekommen dann die Faktenchecker zugesendet, die diese Nachricht nach ihrem Wahrheitsgehalt überprüfen. Wird eine falsche Information gehäuft verbreitet, vor allem von Nutzer*innen mit viel Reichweite, wird der Post mit einem Warnhinweis versehen. Je nachdem wie schwerwiegend die Falschinformationen sind, kann es auch sein, dass Instagram die Reichweite der betroffenen Person reguliert, sodass der Falschnachricht keine Plattform geboten wird. Gelöscht wird sie nicht. CORRECTIV ist auf Instagram unter den Accounts @correctiv_org, @correctiv_faktencheck sowie @salon5_ zu finden.