
Heimweg im Dunkeln als Frau: Was kann ich tun, um mich sicher zu fühlen?
Sicherere Wege
Um sich sicherer zu fühlen, müsste also ein kompletter gesellschaftlicher Bewusstseinswandel stattfinden. Dass das vorerst ein Traum bleiben wird, muss nicht näher erklärt werden.
Mit Freund*innen zu telefonieren, den Standort zu teilen und sich zu informieren, wann man angekommen ist, ist mittlerweile gang und gäbe.
„MELD DICH, WENN DU ZU HAUSE BIST!“
Wichtig anzumerken ist auch, dass der aktuelle Standort vom Handy automatisch übertragen wird, wenn man die 112 wählt. Hier gibt es auch die Möglichkeit der offiziellen Notruf-App der Bundesländer nora, um Notrufe zu starten, ohne sprechen zu müssen.
Dass sich nicht jede*r mit Angeboten der Behörden sicher fühlt, ist sehr verständlich. Eine andere Option bietet das Heimwegtelefon, das deutschlandweit erreicht werden kann – an allen Abenden in der Woche. Dort wird man von Ehrenämtler*innen auf dem Heimweg begleitet.
Abseits vom Nachhauseweg können manchmal auch Selbstverteidigungskurse das eigene Sicherheitsgefühl stärken.
Grundsätzlich liegt es aber vor allem an Männern, dieses Problem zu beheben. #notallmen zieht bei all den Berichten, die das Gegenteil beweisen, nicht. Wenn du dich als Mann nicht angesprochen fühlst, dann achte darauf, dass auch deine männlichen Bekannten und Freunde sich angemessen verhalten. Auch als Mann kann man sich für eine sicherere Umgebung für Frauen stark machen. Dass von klein auf Angst bei vielen Frauen besteht, nachts allein auf die Straße zu gehen, zeigt, dass es sich hier um ein grundlegendes Problem handelt, das es zu beheben gilt.
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Bildquelle: Rene Asmussen via Pexels; CC0-Lizenz