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Google is (still) watching you – So kannst du die Standortverfolgung ganz ausschalten

Achtung, Achtung: Google weiß, auf welcher öffentlichen Toilette du gestern gepinkelt hast, wo du die Nacht am Samstag wirklich verbracht hast und wo du gechillt hast, als du dich krank gemeldet hast. Und das alles, obwohl du denkst, die Speicherung deiner Standorte deaktiviert zu haben. Die Nachrichtenagentur AP hat jetzt bei Untersuchungen herausgefunden, dass einige Google-Anwendungen deinen Standort auch dann speichern, wenn du es abgelehnt hast – egal, ob du Android oder iOS verwendest.

Wenn du beispielsweise Google Maps anschmeißt, um von der U-Bahn zur neuen Bar zu finden, wirst du explizit gebeten, deinen Standort einzuschalten, um navigiert werden zu können. So weit, so logisch. Google speichert diese Daten dann in einer „Timeline“. Diese Funktion kannst du ausschalten. Und trotzdem speichern einige Google Apps deine Standorte.

Jonathan Mayer, ein Computerwissenschaftler der Princeton University, der die Untersuchungen bestätigte, sagte dazu: „Wenn man den Nutzern erlaubt, eine Funktion wie ‚Standortverlauf‘ auszuschalten, sollten auch alle Orte, an denen Standorte gespeichert werden, ausgeschalten sein.“ Sollte man meinen. AP hat eine Karte erstellt, auf der die Orte aufgelistet sind, an denen sich der Princeton Forscher Gunes Acar aufgehalten hat. Er trug ein Android Smartphone bei sich und hatte den „Standortverlauf“ deaktiviert. Was du da siehst, ist erschreckend. Aber sollte es dich interessieren, kannst du dir auch deine eigene Karte anschauen, und zwar auf deinem Google-Account unter myactivity.google.com.

So schaltest du die Standort-Verfolgung ganz aus:

 

Wenn du jetzt wissen möchtest, wie du Google trotzdem daran hindern kannst, zu wissen, wo du letzten Sommer warst, musst du eine weitere Funktion beachten. In deinen Google-Einstellungen findest du einen Reiter namens „Web- und App-Aktivitäten“. Dort werden allgemein Daten von Google Apps und Webseiten in deinen Google-Konten gespeichert. Sobald du diese Aktivität und den „Standortverlauf“ pausierst, kann Google dich nicht mehr verfolgen.

 

Was sagt Google?

 

Und was sagt Google dazu? Ein Sprecher erklärte der Nachrichtenagentur: „Es gibt eine Vielzahl an Wegen, wie Google Standorte nutzt, um das Erlebnis der Nutzer zu verbessern […]. Wir stellen klare Beschreibungen unserer Funktionen zur Verfügung, und Kontrollen, sodass die Nutzer sie an- oder ausschalten und ihren Verlauf jederzeit löschen können.“ Die Beschreibungen sind vielleicht verständlich, aber nicht zu finden, wenn wir uns nicht gerade einen Sonntag, und vielleicht noch einen und noch einen, durch ganz Google klicken. Da fragen wir uns doch: Wer hat eigentlich mehr davon? Das liebe Google schnappt sich unsere Daten und weiß jederzeit, wo wir sind. Und wir können dafür nachschauen, wo wir uns heute vor einem Jahr so aufgehalten haben. Das soll unser „Erlebnis“ optimieren. Als fänden die Worte „Erlebnis“ und „Google“ jemals zusammen in einem Satz statt. Wow. Danke für nichts, Google!

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz