Junger Hund

Warum erhöhen wir unsere Stimme bei süßen Tieren und Babys?

Wie verhält es sich mit Tieren?

Vor diesem Hintergrund ist es nur sinnvoll, im Gespräch mit Babys die Stimme anzupassen. Aber was ist mit dem Nachbarhund, den man unregelmäßig sieht? Machen wir „uns zum Affen“, wenn wir die Stimme vor dem Vierbeiner erhöhen? Nein, eher im Gegenteil. Für Hunde kann es mitunter eine große Hilfe sein, denn Wissenschaftler*innen haben herausgefunden, dass neben dem Inhalt die Tonlage unserer Stimme mindestens genauso wichtig für sie ist. So kann ein und dasselbe Wort auf zwei verschiedene Arten interpretiert werden: Befehlend oder informativ, gemessen an der Höhe der Stimme. Hunde können sogar daran erkennen, welche Menschen großzügig mit Leckerlis um sich werfen und von wem es nur die kalte Schulter zu sehen gibt. Eine höhere Stimmlage vermittelt dabei die freundliche Gesinnung eines Menschen, während tiefe Stimmen mitunter sogar als Zeichen der Aggression aufgefasst werden können. Hunde selbst verwenden ebenfalls eine für sie höhere Tonlage, wenn sie uns die gleiche Botschaft zurückschicken wollen. Ein Beispiel wäre das freudige Winseln, wenn der Hund seine*n Besitzer*in sieht. 

Dass es Parallelen in der Kommunikation zu Babys und Tieren gibt, kommt nicht von irgendwoher, wenn es nach McConnell geht. „Ich vermute, dass wir dies (die höhere Stimme; Anm. d. Red.) bei Haustieren tun (…), weil wir sie als Familienmitglieder betrachten. Es macht also Sinn, dass wir diese mütterliche Sprache für die Tiere übernehmen, die wie Kleinkinder sind. Sie können nicht sprechen und gleichzeitig haben wir eine sehr enge emotionale Bindung zu ihnen.“ 

Hohe Stimme bewusst einsetzen

Auf Dauerschleife die hohe Stimme einzusetzen, ist bei allen Sympathiepunkten, die man dadurch bei dem geliebten Nachwuchs oder dem tierischen Freund gewinnen mag, nicht zu empfehlen. Wie so oft macht es der Mix.

„Es kann zu Problemen führen, wenn Menschen ihrem Hund befehlen zu bleiben, dass aber in einer hohen Stimme machen. Sie würde Aufregung oder Nervosität vermitteln anstatt Autorität“, so McConnell. Eine tiefe, bestimmende Tonlage sei in diesem Fall angebrachter. Wann welche Stimme sinnvoller ist, können aber oft die Besitzer*innen bzw. die Eltern selbst am besten sagen, da sie ihr geschätztes Familienmitglied besonders gut kennen. 

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Bildquelle: Andrew Schultz auf Unsplash; CC0-Lizenz