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Apple erzieht jetzt Autofahrer und das ist auch dringend nötig!

Die Finger bewegen sich vom Lenkrad weg, hin zu Mittelkonsole, wo auch schon das Objekt der Begierde zu greifen ist. Kurz mit dem Daumenabdruck entsperrt, öffnet man auch schon beliebig viele Apps. Auch wenn schon jedes Kind weiß, dass diese Art von Ablenkung am Steuer gefährlich ist, blenden wir das Risiko schlicht und einfach aus. Je nach Geschwindigkeit legen wir of während des Tippens oder Snappens sogar einige hundert Meter im Blindflug zurück. Die Reaktionszeit – viel zu langsam. Man übersieht nicht nur wichtige Schilder, sondern im schlimmsten Fall auch Gefahrenstellen, die nicht selten zu schweren Unfällen führen können. Apple hat nun mit der kommenden iOS-Software versucht, Menschen daran zu hindern, während der Fahrt das Handy zu benutzen. Endlich mal eine Änderung, die nicht nur dafür da ist, um besser auf dem Smartphone daddeln zu können oder schönere Bilder zu schießen – sondern, um echte Leben zu retten!

 

Längst Überfällig

 

Das neue Gadget des Apple-Betriebssystems heißt „Do Not Disturb While Driving“, zu deutsch: Während der Fahrt nicht stören. Ist diese Einstellung aktiviert, so erkennt das Gerät, egal ob iPhone oder iPad, ob, und wenn ja, wie schnell sich der Besitzer fortbewegt. Kommt das Feature zu dem Schluss, dass man im Auto sitzt und fährt, so bleibt der Bildschirm schwarz. Wie im „Nicht Stören“-Modus, kommen Mails, Anrufe oder SMS zwar durch, werden jedoch nicht auf dem Display angezeigt. So wird man nicht durch das ständige Gebimmmel oder Blinken abgelenkt und in Versuchung gebracht. Wer möchte, kann einstellen, dass während der Fahrt die Nachrichten an bestimmte Personen à la „Ich sitze im Auto und fahre, melde mich später“ rausgehen. Machbar bleibt allerdings das Telefonieren über die Freisprechanlage des Autos. Bei manchen Wägen ist es sogar möglich, sich die eingehenden Nachrichten durch das Multi-Media-System vorlesen zu lassen – jedoch ist das eben längst nicht bei allen Modellen so.

 

Für mehr Sicherheit am Steuer

 

Dieses Update, auf das viele schon lange gewartet haben, hat aber einige Lücken im Gebrauch vorzuweisen: Woher will das Gerät denn sicher wissen, dass man sich in einem PKW befindet und noch dazu der Fahrer ist? Genauso gut könnte man Beifahrer sein oder in einem Zug sitzen, der sich mit einer ähnlichen Geschwindigkeit fortbewegt. Dazu kommt, dass man sein Handy während der Fahrt gerne mal dem Mitfahrer in die Hand drückt und ihn um das Antworten auf Nachrichten und Anrufe bittet. Das Gute allerdings ist: Jeder darf selbst bestimmten, ob er die Einstellung anschalten möchte oder nicht. Apple kann niemanden zwingen, dieses Feature anzuwenden, denn das würde gegen das Selbstbestimmungsrecht verstoßen. Ob sich das System bewährt und tatsächlich weniger Unfälle durch Smartphones am Steuer entstehen, wird sich wohl erst in Zukunft zeigen.

Wir sagen auf jeden Fall: Daumen hoch!