Die Jugend von heute – Mit frechen Shirts und spießigen Polos Meinung zeigen
Der Sommer ist endlich eingekehrt und es wird Zeit etwas luftigere Kleidung aus dem Kleiderschrank zu holen. Noch eben schnell die letzten Trends der Fashion Weeks studiert und ein wenig losgeshoppt, geht es auch schon ans ausmisten. Viele Farben und Schnitte der letzten Jahre sind jetzt out. Es muss etwas Neues her. Freche Shirts in neuem Look gehen immer nur passen die Dinger vom letzten Jahr noch? Schenkt man aktuellen Marktforschungsuntersuchungen Glauben, dann dann lösen sich Trends und Hypes immer stärker von bestimmten Altersgruppen ab und lassen sich differenzieren.
Jugendliche von Heute beispielsweise setzen vor allem auf Individualität und kaufen kaum noch die Standardware im Schaufenster. Sie springen eher auf Einhorn Trends auf als andere und sind weniger Markentreu. Darüberhinaus versucht man gar nicht erst neue Trend zu setzen, sondern nimmt sie möglichst als erster auf.
Die eigene Meinung als Statement auf T-Shirts tragen
Man sieht Kleidung wie T-Shirts, Polohemden oder Jacken immer mehr auch als kommunikatives Element und hat eine Möglichkeit gefunden sich damit auszudrücken. Und das nicht nur in der Freizeit, sondern auch bei Demonstrationen und Protesten während des G20 Gipfels. Seine Meinung kundtun kann man eben nicht nur durch auffällige, unnötige und zerstörerischer Handlungen oder der puren Anwesenheit bei einer Demo sondern auch durch selbstbewusstes Tragen von Shirts mit passend gewählten Statement-Aufdruck.
Da gibt es heutzutage sicherlich jede Menge Möglichkeiten der künstlerischen Entfaltung. Politisch engagierte und freche Teens von Heute tragen dabei nicht immer nur den klassisch-coolen Schlabberlook mit passend bedruckten Shirts sondern haben sich auf „ernsteren“ Events bewusst für das Bedrucken von Polohemden entschieden. Gerade Polos haben bei der autonomen Szene immer etwas Spießiges an sich, denn das Polohemd gilt als Kleidung der Wirtschaftsstudenten und der Möchtergern-gehobenen Szene. Ein Grund dafür ist sicherlich das zusätzlich Unterstreichen der eigenen Meinung durch einen Hauch von Ernsthaftigkeit und Seriosität, die das Poloshirt ja nun wiedergibt.
Freche Mode, ohne in Jugendsünden zu tappen
Der Begriff „frech“ hat lange Zeit in der Modewelt ein Mauerblümchen-Dasein gefristet, erfreut sich aber dank einer neu gewonnen Selbstbewusstheit einem Comeback. Der freche Style kann durch geschickt kombinierte und lässige Oberteile und vor allem durch schicke Cutouts forciert werden. Man zeigt also heute nicht mehr allzu viel Dekolleté sondern tendiert dazu mehr Körper in den Regionen Rücken, Taille oder auch Knie zu zeigen. Wie doch ein kleines, fehlendes Stück Stoff einen echten Modetrend auslösen kann?
Man sollte doch nur versuchen, bei den ganzen absichtlich fehlenden Textilschnipseln nicht in Modesünden aus unserer Jugend zu tappen, denn bauchfrei war gestern und auch Glitzerprints gehören zum Glück der Vergangenheit an. Dafür können besser seitliche Cuts eingesetzt werden um verführerische Einblicke zu gewähren. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der Cut umso besser wirkt, je schlichter der Rest des Outfits ist. Weiterhin tut man gut daran, die trendigen Öffnungen an Körperstellen zu präsentieren, die eine gute Figur betonen und nicht Diätzonen ins Blitzlicht zu stellen.
Folge ZEITjUNG auf Facebook, Twitter und Instagram
Bildquelle: Vinicius Amano unter CC0 Lizenz, Annette Sousa unter CC0 Lizenz