Johnny Depp vs. Amber Heard: Das Ende eines Rosenkrieges?

Sechs Wochen dauerte der öffentliche Prozess zwischen Johnny Depp und Amber Heard an. Am Ende steht Depp vor Gericht und dem Internet als Sieger da. Doch beide müssen zahlen, was den Begriff „Sieger“ ein bisschen fragwürdig wirken lässt. 

10,35 Millionen Dollar muss Heard an Depp als Schadensersatz übertragen, während es auf der anderen Seite nur 2 Millionen Dollar sind. Doch auch die Differenzsumme von 8,35 Millionen Dollar scheint für sie nicht zu stemmen sein und ihre Anwältin verkündete, in Berufung zu gehen. Gerechtfertigt wird dieser Schritt größtenteils über das Fehlen an Beweisen, deren Aufbringen Ambers Situation verbessern sollen. 

Als Beispiele werden hier eine „sehr bedeutsame“ Krankenakte Heards genannt, die zeige, dass sie sich immer wieder bei ihrem Therapeuten gemeldet hat. Außerdem soll Depp in einem vergangenen Prozess gegen das Boulevardblatt „The Sun“ bereits in 12 Fällen der häuslichen Gewalt schuldig gesprochen worden sein. 

Aktuell gilt der Prozess in der Öffentlichkeit jedoch bereits als entschieden.

Depp bekommt, wie schon während des Prozesses, viel Zuspruch von seinem Fanlager, aber auch von Prominenten. Lange wurde im Internet unter #Justiceforjohnnydepp Aufklärung und Gerechtigkeit für den Schauspieler gefordert.  

Nachdem er in Folge der Anschuldigungen der häuslichen Gewalt von Heard erst seine Rollen in „Fluch der Karibik“ und „Phantastische Tierwesen“ verlor, soll ein Comeback als Captain Jack Sparrow nun durchaus denkbar sein. 

Die öffentliche Wahrnehmung von Amber Heard hingegen, hat stark durch den Prozess gelitten. Sie steht als überführte Lügnerin dar und es gibt kaum Gruppierungen oder Personen, die sich an ihre Seite stellen.  

Ganz im Gegenteil, Frauenrechtlerin Zana Ramadani warf ihr nun vor, vielen Frauen „mit ihren Lügengeschichten geschadet zu haben“. Die Lügen Heards hätten der Me-Too Bewegung und generell der Vertrauenswürdigkeit von Opfern schweren Schaden zugefügt. Durch die öffentliche Niederlage könnten andere Täter nun leichter Parallelen zu dem Prozess ziehen und so auf ihre Unschuld plädieren. 

Strafanfechtung 

Um tatsächlich Berufung einzulegen, müsste Heard in der Zwischenzeit die volle Summe des Schadensersatzes (10,35 Millionen) als Kaution hinterlegen. Da sie jedoch scheinbar eine derartige Summe zurzeit finanziell nicht stemmen kann, würde sich das als schwierig gestalten. Laut der Seite „Celebrity Net Worth“ soll sie ein Vermögen von MINUS 8 Millionen Dollar haben. 

Es bleibt also noch abzuwarten, ob es eine zweite Runde des Prozesses geben wird. 

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Bildquelle: Pexels, CC0-Lizenz