Beispielbild: Abenteuer

Die Sehnsucht nach Adrenalin: Wie erlebt man ein Abenteuer?

Die meisten jungen Menschen sehnen sich insgeheim nach Aufregung. Wir alle wollen spannende Dinge erleben, in Situationen geraten, die unser Herz höherschlagen lassen und gelegentlich einen Adrenalinkick spüren. Aber manchmal ist das leichter gesagt als getan, weil wir viel zu tief in unserem Alltagstrott stecken. Was braucht es also, damit man mehr Abenteuer erlebt?

Natürlich gibt es keine Garantie dafür, dass man definitiv etwas Aufregendes erlebt, wenn man dies oder das tut. Es gibt keine Anleitung dafür, wie man in ein Abenteuer gerät. Aber ich glaube, dass es bestimmte Möglichkeiten gibt, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass man spannende Dinge erlebt.

Schritt 1: Beweg deinen Arsch nach draußen!

Eine Sache dürfte jedem und jeder klar sein: nämlich, dass man natürlich in keine spannende Situation geraten wird, wenn man nur drinnen hockt. Und trotzdem gibt es – das ist zumindest mein Eindruck – viel zu viele Menschen, die in ihrem stillen Kämmerchen sitzen und sich zugleich darüber beschweren, dass sie weniger erleben als andere. Sie wähnen sich in der Opferrolle, obwohl sie selbst diejenigen sind, die die Verantwortung dafür tragen, dass ihr Leben so spannend ist wie ein Stück Holz. Rauszugehen ist der erste Schritt, um überhaupt zu ermöglichen, dass etwas Spannendes passieren kann.

Meiner Erfahrung nach erlebt man am ehesten ein Abenteuer, wenn man sich in eine Umgebung begibt, in der man sich normalerweise nicht oder nicht besonders oft aufhält. Dafür ist es nicht notwendig, den nächsten Flug nach Italien zu buchen oder direkt auszuwandern. Wenn man nicht das Geld hat, um an einen ganz anderen Ort zu fahren, kann man auch einfach in der eigenen Stadt zum Beispiel in einen anderen Park oder in eine andere Bar gehen als normalerweise.

Schritt 2: Setz dich zu Menschen, die du interessant findest

Man kann natürlich auch allein Abenteuer erleben. Aber einerseits wird es spaßiger, wenn man sie mit anderen Menschen teilt, und andererseits ist es einfacher, etwas Unerwartetes zu erleben, wenn man erst durch andere Menschen in diese Situation gerät. Wenn man allein etwas plant, was man gern machen möchte, kann es natürlich trotzdem ein Abenteuertrip sein – aber es ist ungefähr absehbar, was passiert, wenn man es selbst in der Hand hat.

(Übrigens gehe ich in diesem Artikel davon aus, dass man auf sich allein gestellt ist und ohne seine Freund*innen unterwegs ist – natürlich kann man auch mit denen Abenteuer erleben. Aber mit fremden Menschen ist der Nervenkitzel ja oft ein bisschen größer.)

Man setzt sich also in die Nähe dieser Menschen, die man interessant findet. Woher weiß man, zu wem man sich setzen soll? – Man spürt es einfach. Es ist einerseits die Sympathie, andererseits die Ausstrahlung der Menschen und das Gefühl dafür, wer vielversprechend und bereit für ein Abenteuer sein könnte. Eure Intuition wird euch die Frage abnehmen, wer in dieser Hinsicht mit euch auf einer Wellenlänge sein könnte. Am besten ist es natürlich, wenn man diese Menschen, die man interessant findet, selbst anquatscht – aber wenn man zu schüchtern dafür ist, muss das meiner Erfahrung nach noch nicht einmal sein.

Schritt 3: Sei offen und strahle Offenheit aus

Wenn man sich nicht traut, Menschen anzusprechen und so mit ihnen ins Gespräch zu kommen, ist es wichtig, trotzdem Offenheit auszustrahlen. Wie macht man das am besten? – Ich glaube, indem man einfach lächelt und gleichzeitig auch wirklich offen ist. Menschen spüren, ob jemand authentisch offen ist oder nicht. Wenn du offen und authentisch wirkst, wirst du automatisch Menschen anziehen und allein durch diese Ausstrahlung dafür sorgen, dass sie dich anquatschen und mit dir ins Gespräch kommen – sofern sie nicht selbst zu schüchtern dafür sind.

Mit Menschen zu quatschen, ist natürlich noch einmal etwas ganz anderes, als ein Abenteuer zu erleben. Schließlich macht es einen riesigen Unterschied, ob ich mit jemandem im Park sitze und mich unterhalte, oder ob ich in einem Autorennen durch die Stadt gegen eine Person antrete, die ich gerade kennengelernt habe. Und ja, natürlich ist ein cooles Gespräch kein Garant dafür, dass man tatsächlich ein Abenteuer erlebt. Aber ich glaube, wenn man das Abenteuer sucht, dann spürt man tatsächlich, wer die richtigen Menschen dafür sind – und die kommen oft von ganz allein mit einer spontanen Schnapsidee à la „Lass uns doch morgen mit meinem Moped ans Meer fahren“ um die Ecke.

Schritt 4: Hab den nötigen Mut!

Der letzte und letztendlich auch entscheidende Schritt besteht darin, den nötigen Mut zu haben, wenn es darauf ankommt. Man könnte schließlich immer noch nein sagen. Und es ist bequem, das zu tun. Denn natürlich kann man nie die Gewissheit haben, ob alles gut geht. Um bei der Moped-Situation zu bleiben: Genau genommen würde man sich darauf einlassen, mit einem Menschen, den man seit extrem kurzer Zeit kennt und von dessen Fahrkünsten man keine Ahnung hat, auf ein Gefährt zu steigen, mit dem man wahrscheinlich nicht unbedingt vertraut ist, um an einen Ort zu fahren, der mehr oder weniger weit weg ist. Man weiß nicht, wie das Wetter wird; man weiß nicht, was unterwegs passiert. Natürlich ist es bequemer, einfach zu Hause zu bleiben, in seinem Alltag zu verharren, sich weiterhin in der Opferrolle zu wähnen und leise darüber zu wimmern, dass man nichts Spannendes erlebt.

Und genau deswegen ist es so wichtig, im entscheidenden Moment den Mut zu haben und es durchzuziehen. Natürlich sollte man dabei auf sein Bauchgefühl und seine Menschenkenntnis vertrauen. Wenn es nicht die Bequemlichkeit ist, sondern das Bauchgefühl, das einem sagt, dass man sich nicht auf etwas einlassen sollte, dann sollte man definitiv darauf vertrauen. Aber ich glaube, dass es wichtig ist, zu differenzieren, ob es der Bauch oder die Bequemlichkeit ist, die da spricht. Denn wenn es nur die Bequemlichkeit ist, dann reiß dich verdammt nochmal zusammen, sei mutig und schwing deinen Hintern auf dieses Moped!

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Bildquelle: Pexels, CC0-Lizenz