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Generation Burn-out oder: „Die anderen schaffen es doch auch“

Sei nicht nur besser, bleib es auch!

Während die Welt langsam aber sicher untergeht, sehe ich mir die anderen mal genauer an. Trotz ihrer perfekten Schminke, ihren tollen Fotos, ihrem breiten Lächeln und ihren perfekten Muskeln können auch sie die schwarzen Ringe unter ihren Augen nicht ganz verbergen. Auch sie riechen nach Angst. Komisch, wie wir in unseren dunklen Momenten so schnell daran sind, zu vergessen, dass wir alle die Last unserer irdischen Existenz auf den Schultern tragen. Wir alle sind zerbrechliche vom Scheitern bedrohte Wesen. Alles, was wir besitzen oder erobern oder festhalten, droht unentwegt zu entgleiten. Demnach lautet es eigentlich: Sei nicht einfach nur besser, sondern bleib es auch!

Mitgefühl für die anderen und uns selbst

Da wird ziemlich viel verlangt von jemandem, der sich eigentlich nach sehr einfachen Dingen sehnt: Liebe und Anerkennung. Auch diese Attribute wurden genommen und mit Zweikomponentenkleber an unser Kapital gepappt. Doch bevor wir den Kopf in den Sand stecken, vor Neid platzen, oder vor Erschöpfung zusammenbrechen, sollten wir Mitgefühl zeigen – für die anderen, aber vor allem für uns selbst. Auf einem bedrohten Planeten fehlt es an Sinn, einander mit Ellenbogen von der Kante zu stoßen. Vielmehr ist es an der Zeit, die Panik, nicht genug zu sein, als einen Teil von uns zu akzeptieren und sogar darüber zu lachen. Weil es uns allen so geht – dem einen mehr, dem anderen weniger. So könnte mit gutem Gewissen aus Generation Burn-out ja vielleicht bald Generation Compassion werden.

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz