Versuchte Vergewaltigung? – Die Personalie Luke Mockridge

Das Statement und die Reaktionen

„Jetzt kommt ein sehr unlustiges Video, aber für mich ein sehr wichtiges“, eröffnete Mockridge sein Statement und kündigte sogleich an, seine ohnehin spärlichen TV-Auftritte im Jahr 2021 ganz streichen zu wollen. „Auf Social Media, wenn man explizit danach sucht, kann man seit ein paar Monaten wirklich die furchtbarsten Dinge über mich lesen. Da gibt es Menschen, die versuchen, einen Menschen aus mir zu machen, der ich nicht bin. Ich werde mit Sachen konfrontiert, die nie passiert sind und mir werden Sachen vorgeworfen, die ich einfach nicht gemacht habe“, positioniert sich Mockridge klar, gesteht aber auch eigene Fehler ein. „Ich hätte mich dazu wahrscheinlich früher äußern müssen und verhalten müssen, aber das ging nicht. Ich konnte diese Welle des Hasses gar nicht einordnen.“

Das gesamte Statement kannst du dir hier anhören

Gerade auf Twitter zeigte sich besonders, wie gespalten die Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt in Bezug auf die Akte Luke Mockridge war, als die zwei komplett gegensätzlichen Hashtags #konsequenzenfürluke und #rückhaltfürluke trendeten. Während Unterstützer*innen von Luke Mockridge von haltlosen Vorwürfen und einer rachsüchtigen Ex-Freundin sprachen, forderte das Lager Aniolis Gerechtigkeit und warf den Begriff des Victim Blamings in den Raum, eine Art der Täter-Opfer-Umkehr. 

Wie ein Spiegel-Artikel die gesamte Dynamik änderte

Mit dem Titel „Die Akte Luke Mockridge“ erschien am 24. September ein Artikel des Spiegels, der ein düsteres Bild von dem Komiker zeichnete. Laut Aussagen der Autorinnen habe man den 32-Jährigen nach einem Statement gefragt, doch es wurde abgelehnt. Schon im Vorfeld habe sein Anwalt ein Schreiben geschickt, dass man in der Angelegenheit nicht berichten dürfe, schon gar nicht „zulasten“ seines Mandanten. Weiter schreibt der Spiegel, dass Mockridge selbst in Gesprächen mit „Branchenkollegen“ auch eigene Fehler zugab. „Aber, soll er gesagt haben, sollte es jemals heißen, er habe sie vergewaltigt – dann stimme das nicht“, schreiben die Autorinnen. Inwiefern Mockridge seiner Ex-Freundin Anioli solche Aussagen aufgrund der toxischen Beziehung einfach zutraute, ohne dass wirklich etwas passiert war, oder ob er sich damit im Vorfeld absichern wollte, ist nicht bekannt. 

Besonders schwer wiegt jedoch ein vermeintlicher Chat-Verlauf zwischen Mockridge und seiner Freundin Anioli am Tag nach der vermeintlich versuchten Vergewaltigung, den der Spiegel ausfindig gemacht haben will. Er lautet:

Anioli: „Ich hab richtig Auatsch am Rücken“

Mockridge: „Damit könnte ich zu tun haben.“

Anioli: „Du bist ziemlich durchgedreht gestern.“

Mockridge: „Ja, ich hatte zu viel Energie und zu viel Stress im Kopf das sucht sich dann seinen Weg.“

Anioli: „Du musst nächstes Mal bitte mehr aufpassen oder wenn ich nein oder Honig schreie auch aufhören.“

Mockridge: „Du warst so aus.“