„HOME SWEET HOME - WO DAS BÖSE WOHNT“, Hauptdarstellerin Nilam Farooq in ihrer Rolle als Maria (© Constantin Film 2024)

Nilam Farooq im Interview zu „HOME SWEET HOME – WO DAS BÖSE WOHNT“

ZEITjUNG: Was hat dir am meisten Spaß gemacht?

Nilam Farooq: Ich wollte gerade sagen, ich habe in der Zeit gar keinen Spaß empfunden (Der Interviewer lacht sich scheckig), das stimmt aber überhaupt nicht! Es ist schon toll, das zusammen entstehen zu lassen. Das Beste war, dass Thomas Sieben, der Regisseur, super offen war für Vorschläge. Gerade wenn ich, wie hier, am Stück spiele, entwickle ich nochmal ein ganz anderes Gefühl für meine Rolle und dann zu sagen: „Hm, das finde ich gerade unlogisch, wir brauchen hier eine andere Lösung, ich komme gerade nicht an den Punkt. Ich weiß, ich soll jetzt da sein, aber ich komm da nicht hin“ – das ist, glaube ich, der Punkt, der am meisten Spaß gemacht hat. Den hat man aber auch so zwischen Regie und Schauspiel, wenn es stimmt. Das war jetzt gar nicht unbedingt, weil es Horror und One-Shot war, sondern weil es einfach von der Konstellation gestimmt und Spaß gemacht hat.

ZEITjUNG: Okay. Hm, mir sind die Fragen ausgegangen. (verzweifeltes Lachen)

Nilam Farooq: Achso! Habe ich zu schnell geantwortet?

ZEITjUNG: Nee, nee, nee, alles gut, ich hab mir nur zu wenig ausgedacht.

Nilam Farooq: Du könntest mich fragen… (lacht) Wieviel Zeit haben wir denn noch?

ZEITjUNG: Fünf Minuten glaube ich noch, ungefähr.

Nilam Farooq: Du könntest mich noch einmal alle Fragen fragen und… (lacht)

ZEITjUNG: Und dann schauen wir, ob es einfach besser ist. (lacht)

Nilam Farooq: Oder ich kann dir eine Anekdote erzählen.

ZEITjUNG: Sehr gerne!

Nilam Farooq: So gut, wie ich mich darum kümmere, dass das Interview… (kann sich vor lauter Lachen kaum noch halten). Wir hatten wie gesagt drei Versuche und der zweite Versuch ist leider tragisch geendet. Es gibt die Szene, in der ich in ein Auto steige. Technisch war es so, dass die Kamera ja auch in dieses Auto musste. Das kannst du aber nicht umsetzen, der Kameramann kann mit der großen Steadycam nicht ein- oder aussteigen. Deswegen wurde es so gelöst, dass hinten auf der Rückbank ein zweiter Kameramann saß und nur die Kamera wurde durchgereicht. Wir sind mit dem Auto gefahren, der eigentliche Kameramann ist zurückgerannt und hat dort die Kamera wieder in Empfang genommen. So war die technische Überlegung. Was aber passiert ist, war, dass David (Anm. d. R.: Gemeint ist David Kross, der im Film Viktor spielt) die Tür des Autos aufmacht, es einen heftigen Windstoß gibt, die Tür von alleine wieder zufliegt und wir keine Möglichkeit haben, die Kamera ins Auto zu kriegen. Aus dem Spiel heraus war es auch nicht möglich, noch einmal hinzugehen und die Tür aufzumachen. Das hätte gar keinen Sinn gemacht in der Story. An diesem Punkt war dann der zweite Take beendet. Das war aber leider nach ungefähr 60 Minuten, sogar etwas mehr, glaube ich. An dem Tag sind wir sehr frustriert nach Hause gegangen. Zum Glück hat es dann aber noch zweimal geklappt.

ZEITjUNG: Warum eigentlich nur drei Versuche?

Nilam Farooq: Ehrlich gesagt habe ich die Frage heute zum ersten Mal gestellt bekommen. Seitdem frage ich mich auch die ganze Zeit: „Warum habe ich das eigentlich nicht gefragt? Warum habe ich nicht gesagt: ‚Seid ihr eigentlich bekloppt?! Warum haben wir nur drei Versuche, warum haben wir nicht 20 Versuche?‘? Ich weiß es nicht.

ZEITjUNG: Vielen lieben Dank für dieses meinerseits leider doch etwas chaotische – aber deswegen keineswegs weniger unterhaltsame – Interview!

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Bildquelle: © Constantin Film 2024