„No-Bra-Trend“: Mehr als eine kurzlebige Modeerscheinung

„No-Bra-Trend”: Ein politisches Statement

Der weit verbreite Boykott von BHs ist allerdings nicht allein der Erfolg der Gen Z: Bereits in den 1960er-Jahren protestierten Frauenrechtsbewegungen in den USA gegen die gesellschaftliche Erwartung an Frauen, einen Büstenhalter zu tragen. Die Frauen wurden dazu aufgerufen, alle Dinge zu verbrennen, die für konstruierte Vorstellungen von Weiblichkeit stehen: So wurden bei einigen Demonstrationen auch BHs verbrannt. Dieses Bild hatte zur damaligen Zeit eine große Symbolkraft: der BH in Flammen als Symbol für die Emanzipation und Selbstbestimmung der Frau. 

Umso wichtiger ist es, dass Fashion-Vorbilder wie Bella Hadid, Florence Pugh und Rihanna für ein Revival des „No-Bra-Trends“ sorgen. Weibliche Brustwarzen und verschiedene Brustformen sollten in der Öffentlichkeit genauso selbstverständlich sein wie männliche Brustwarzen.

Es sollte allgemeiner Konsens sein, dass eine Frau, egal ob sie einen BH trägt oder nicht, nicht das Problem ist – sondern die Person, die ihr unverhohlen auf die Oberweite starrt.

Dann könnten wir Frauen uns endlich aus dem Korsett „Das macht man als Frau halt so“ befreien und es endlich nicht mehr als „normal“ ansehen, unsere Brüste schon ab der Pubertät anzuschnallen und in Form zu pressen. So bleibt zu hoffen, dass der „No-Bra-Trend“ ein Phänomen ist, das sich endlich langfristig durchsetzt – und in Zukunft nicht ein weiteres Revival braucht.

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Bildquelle: Los Muertos Crew via Pexels; CC0-Lizenz