Enkelin und Großmutter. © 2021 Disney/Pixar.

„Nona“: Zwischen Wrestling und Kinderbetreuung

Wer hätte nicht gerne eine coole Oma mit einer Leidenschaft für das Kämpfen? Im herzerwärmenden Sparkshorts-Kurzfilm „Nona“, welcher am 15. September auf Disney+ erscheint, dreht sich alles um die Beziehung zwischen Großmutter und Enkelkind. Es geht um eine liebevolle Übereinkunft, der die Welten der beiden Hauptcharaktere miteinander verbindet, als die Großmutter sich hin- und hergerissen sieht zwischen ihrer großen Leidenschaft für das Wrestling und der Verantwortung, sich um ihr Enkelkind Renee zu kümmern.

Wir hatten dabei die Gelegenheit mit der Produzentin Courtney Casper Kent und dem Regisseur Louis Gonzales über ihren neuen Film zu reden. Dabei verrät er unter anderem, wie die Idee für die Geschichte zustande kam und welche Aspekte aus seiner eigenen Kindheit ihn dabei inspirierten. 

ZEITjUNG: In der Making-Of-Präsentation hast du bereits erwähnt, dass deine wichtigsten Inspirationsquellen deine Tochter und deine Großmutter sind. Hast du auch deine eigenen Kindheitserinnerungen in den Kurzfilm miteinfließen lassen?

Gonzales : Ja und nein. Die Idee für die Geschichte kam zustande, als meine Großmutter mir erzählte, wie sehr sie Wrestling liebt und ich mir dachte: „Wow, ich habe wirklich die coolste Oma aller Zeiten“. Von diesem Zeitpunkt an fühlte ich mich auch nicht mehr so eingeschüchtert durch sie. (Ich war ein ziemlich zurückhaltendes Kind). Aber dass ich diese Geschichte aus dem Blickwinkel eines Jungen erzähle, hat sich irgendwie zu persönlich angefühlt und bei diesen Geschichten gibt es eigentlich immer einen Haken. Denn dabei besteht nämlich die Gefahr, dass man selbst emotional zu sehr involviert ist, wenn du verstehst, was ich meine. Wenn der Hauptcharakter wirklich meine eigene Großmutter ist, dann kann ich sie nicht zum Weinen bringen. Und das ist anders, wenn sie von meiner Oma nur grob beeinflusst ist. Die Großmutter im Film läuft und redet beispielsweise wie meine eigene. Sie ist eine Inspiration dafür, wie die Oma im Film auf etwas zeigt oder die Hand aufs Gesicht legt, wenn sie von etwas genervt ist. Wenn man beispielsweise als Kind etwas will und „Oma, Oma“ ruft und sie verärgert antwortet: „Was ist denn jetzt schon wieder“. Ich wollte dabei nicht, dass es ihre und meine Geschichte wird. Stattdessen wollte ich eine Geschichte schaffen über die Generationen und die Liebe, die darin zu finden ist. Ich wollte eine Story über einen unkonventionellen Charakter, der tough erscheint, aber trotzdem auch weinen kann und noch so sensibel ist, dass ihn etwas emotional stark berühren kann. Weil wir das alles auch fühlen. Und das wollte ich damit erreichen. Die Charaktere sollten in gewisser Weise selbstständig sein und nicht zu sehr von meinen eigenen Erfahrungen abhängen.