Nüchtern im Bierzelt: Eindrücke vom Oktoberfest
Fazit
Nun also die Antwort, ob man im Festzelt auch nüchtern Spaß haben kann: Vermutlich ja, wenn man Glück hat. Wenn man Pech hat, kann es ein sehr nervenaufreibendes und schockierendes Erlebnis sein. Das ist natürlich ein subjektiver Erfahrungsbericht und deckt nicht die Erfahrung jeder einzelnen Person auf dem Oktoberfest ab, aber es ist eben eine der möglichen Erfahrungen.
Und die Wahrscheinlichkeit, dass einem so etwas widerfährt, ist auch nicht gerade gering: Auch wenn die Zahlen (Quelle: SZ) im Vergleich zu den Vorjahren geringer ausfallen, so verzeichnete die Polizei immer noch 923 Einsätze. Es gab 119 registrierte Fälle von Körperverletzungen (davon 17 Schlägereien mit Masskrügen) und 31 gemeldete Sexualdelikte (die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen). Und allein in der ersten Woche wurden auf der Sanitätsstation wieder 2603 Patient*innen betreut. Im Jahr 2019 waren es zwar mit 3577 noch deutlich mehr, aber es sind nun mal noch immer über zweieinhalbtausend Menschen.
Nach diesem Abend stelle ich mir schon irgendwie die Frage, wie toll ein Fest eigentlich wirklich ist, wenn man sich mit Drogen (und damit ist nicht nur Alkohol gemeint) vollpumpen muss, um daran Spaß zu haben. Wenn man nämlich mal das Bier weglässt, fallen einem die vielen Abstürze, fragwürdigen Geschehnisse und benebelten Menschen in nächster Nähe schon viel eher auf.
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