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Wie die Politik Obdachlose aktiv diskriminiert

Anstatt die Probleme aktiv zu beheben, werden sie aus dem Blickfeld der Bevölkerung und der Politik verdrängt. Menschen, die in ihrem Leben oftmals alles verloren haben und auf der Straße um ihr Überleben kämpfen, wird nicht einmal ein Schlafplatz gegönnt.

Dumpster Diving

Unter dem Begriff Dumpster Diving versteht man die Suche nach verwertbaren Gegenständen im Müll anderer. Dabei kann es sich sowohl um den Müll von Privatpersonen als auch um Container hinter Läden handeln. Die Menschen suchen dort nach Nahrung, Kleidung oder sonstigen wertvollen Sachen, wie zum Beispiel Möbeln. Viele von ihnen tun dies aus der Not heraus. Gerade Obdach- beziehungsweise Wohnungslose sind darauf angewiesen, um sich zu versorgen und am Leben zu halten.

Das Problem? Bisher ist Dumpster Diving in Deutschland immer noch illegal und gilt als Diebstahl. Zwar werden die Taten oftmals nicht wirklich von der Polizei verfolgt. Menschen in Not werden auf diese Weise jedoch davon abgeschreckt, nach aus ihrer Sicht wertvollen Gegenständen zu suchen. Denn wer bereits auf der Straße lebt, versucht zusätzlichen Ärger oftmals zu vermeiden. Anstatt diesen Menschen das Bisschen zu gönnen, was sie finden können, werden sie sogar dafür bestraft, dass sie sich selbst versorgen wollen.

Dabei würde nicht nur armen und obdachlosen Menschen die Legalisierung des Dumpster Diving nützen. Teilweise landen brandneue Sachen im Müll und somit auch in der Natur. Dumpster Diving kann somit nicht nur das Leben von Menschen in Not verbessern, sondern auch dabei helfen, den Umweltschutz weiter voranzubringen.

Das Endziel der Politik sollte natürlich sein, möglichst allen auf der Straße Lebenden Obdach zu geben. Aber den Betroffenen wäre bereits sehr geholfen, würde man ihnen nicht extra Steine in den Weg legen. Defensive Architektur zu verbieten und Dumpster Diving zu legalisieren, würde das Leben von vielen Obdachlosen bereits ein Stückchen einfacher machen.

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