Promenadologie – ein abgefahrener Studiengang
Jede Generation habe einen eigenen Zugang zur Landschaft, so der Dozent und Verleger. Das ließe sich auch an historischen Überlieferungen belegen, wie beispielsweise der Lyrik. Genau an diesem Punkt wird es besonders interessant für die Promenadologie. Sie versucht dieses Konstrukt zu entziffern. Was ist das Konstrukt für Landschaft in den Augen dieser Generation? Aus diesen Erkenntnissen können Promenadolog*innen auch Ratschläge im Hinblick auf die Gestaltung von Landschaft, insbesondere Städte geben. Somit können sie das nötige Gefühl beisteuern, welches bei der Städteplanung oft verloren geht.
Bewusstes Spazierengehen
Das Interesse an Promenadologie sei laut Schmitz über den Kurs der letzten Monate deutlich gestiegen, was natürlich nicht zuletzt daran liegt, dass Spazierengehen fast das Maximum an Freiheit darstellt, was man dieser Tage erwarten kann. Um die Umwelt bewusster wahrzunehmen und für Abwechslung zu sorgen, hat Schmitz ebenfalls einen Rat. Die meisten Menschen nehmen die Landschaft selbst zu Fuß nur eingeschränkt wahr. Um sich einmal bewusst darauf zu konzentrieren, kann es helfen, sich zu fragen, was man schön oder hässlich findet. Für Abwechslung kann man zudem sorgen, indem man vorher nicht genau festlegt, wo man langgeht. Man könnte zum Beispiel Regeln einführen wie „ich biege immer abwechselnd links und rechts ab“ oder „ich gehe erst 3 Kilometer nach Süden und dann nach Westen.“ Schmitz selbst hat einmal mit einer Gruppe seiner Studierenden eine kleine „Spielerei“ in der Stadt getestet. Sie sind überall dort hingegangen, wo man nicht hingehen sollte. Grundsätzlich, und sei es der gleiche Weg, so Schmitz, könne man bei genauer Betrachtung immer etwas Neues entdecken.
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Bildquelle: Christina Gottardi auf Unsplash; CC0-Lizenz