Bild: Die Linke, Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine in Weimar – 51403882539, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)

„Krieg gegen Russland“: Sahra Wagenknecht und ihre Aussagen

4. Die Grünen sind die gefährlichste Partei im Bundestag

Was wie ein schlechter Scherz klingt, meint Sahra Wagenknecht offenbar ernst: „Für mich sind die Grünen die heuchlerischste, abgehobenste, verlogenste, inkompetenteste und gemessen an dem Schaden, den sie verursachen, derzeit auch die gefährlichste Partei, die wir aktuell im Bundestag haben.“

Die Formulierung „gemessen an dem Schaden, den sie verursachen“ relativiert das Ganze zwar zumindest ein bisschen, denn de facto haben die Grünen als Regierungspartei nun einmal mehr Macht, tatsächlichen Schaden zu verursachen als eine Oppositionspartei. Trotzdem ist die Kritik ihrer Parteikolleg*innen, die darauf hinweisen, dass man die Grünen einfach nicht als gefährlichste Partei bezeichnen könne, wenn auch die AfD im Bundestag sitzt, wohl mehr als gerechtfertigt. Und auch unabhängig davon: Wie nahe stehen Sahra Wagenknecht bitte die FDP oder die CDU? Wohl nicht besonders nahe. Dass es sich bei der Bezeichnung der Grünen als gefährlichste Partei um populistische Hetze handelt, ist bei diesen Gegebenheiten wohl mehr als offensichtlich.

5. Linke sind nur noch „Lifestyle-Linke“

Den „Lifestyle-Linken“ wirft Sahra Wagenknecht vor, die soziale Frage vergessen zu haben, weil sie wohlhabend genug sind, um selbst nicht mit ihr konfrontiert zu sein. Stattdessen beschäftigen sich „Lifestyle-Linke“ mit Fragen des Konsums, des Lebensstil und der Moral.

6. Spöttische Haltung zu anderen linken Themen

Alles, was nicht im klassischen Sinne mit der sozialen Frage in Verbindung steht, scheint für Sahra Wagenknecht kein linkes Thema zu sein. Zumindest lässt der Spott, mit dem sie solche Themen in ihren Aussagen behandelt, darauf schließen:

„Er (der Lifestyle-Linke) ist vor allem weltoffen und selbstverständlich für Europa, auch wenn jeder unter diesen Schlagworten etwas anderes verstehen mag. Er sorgt sich ums Klima und setzt sich für Emanzipation, Zuwanderung und sexuelle Minderheiten ein. Zu seinen Überzeugungen gehört, den Nationalstaat für ein Auslaufmodell und sich selbst für einen Weltbürger zu halten.“

Der Spott gegenüber diesen Themen wird zwar nicht wörtlich geäußert, schwingt aber zwischen den Zeilen deutlich mit. Sind Themen wie Europa, Gleichberechtigung der Geschlechter und Migration also zu vernachlässigende Themen, Frau Wagenknecht?

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Bild: Die Linke, Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine in Weimar – 51403882539, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons (Bildgröße geändert)