Safe Sex – Die LGBTQI+-Community macht es laut Studie am besten

ZEITjUNG: Wenn ich mich auf STIs testen lassen will, wo gehe ich da dann hin? Wie läuft so ein Test ab? Wie regelmäßig sollte ich solche Tests auffrischen?

Mandy: STI Tests können bei Hausärzt*innen, bei Gesundheitsämtern, bei verschiedenen Institutionen – wie etwa der Deutschen Aidshilfe – oder aber auch von zuhause aus gemacht werden. Hierfür sind im Regelfall Urin- und Blutproben nötig, in manchen Fällen ist auch ein Abstrich sinnvoll – beispielsweise in Harnröhre, Vagina, Gebärmutterhals oder Anus. (In der weiterführenden Diagnostik kann auch in seltenen Fällen eine Gewebeprobe notwendig werden.) Da meist nur geringe Probenmengen benötigt werden, können diese auch mithilfe eines Test-Kits von zuhause aus genommen und an ein Labor gesendet werden. Bei Heimtests, auch Einsendetests genannt, sollte jedoch sichergestellt werden, dass die Probenentnahme gut erklärt wird und der Versand in ein Labor zügig erfolgt.

In jedem Fall – egal ob die Probe selbst oder mit Hilfe medizinischen Personals entnommen wird – wird die Probe im Anschluss an ein Labor gesendet, analysiert und das Resultat über den Arzt bzw. die Ärztin oder diskret digital an die Patient*innen vermittelt. Falls nötig, wird eine entsprechende Behandlung eingeleitet. Bei den harmloseren Diagnosen, wie etwa Chlamydien, kann man bspw. gut telemedizinisch behandeln, indem man das Medikament zusendet. Bei den gefährlicheren ist ein Verweis an eine*n ambulante Fachärzt*in dringend nötig. Einen Test machen sollte man immer, wenn begründeter Zweifel besteht. Sprich, ein*e Sexualpartner*in weist auf eine Infektion hin und/ oder man hat selbst Symptome. Generell ist, je nach sexueller Aktivität, ein regelmäßiges Screening sinnvoll. Wer viel Sex mit unterschiedlichen Partner*innen hat, sollte sich zwei bis drei Mal im Jahr testen.

ZEITjUNG: Wie schaffen wir es, die Frage „Bist du getestet?“ möglichst sexy klingen zu lassen? Für viele Menschen ist sie doch noch ein ziemlicher Abturn.

Mandy: Geschlechtskrankheiten sind ein normales und legitimes Thema, denn jeder hat das Recht zu wissen, auf was man sich einlässt. Über Sex zu reden kann hinzu auch seinen Reiz haben. In einer sexuellen Situation kann es schwieriger sein es direkt anzusprechen, doch da muss die Scham auf die Seite gelegt werden. Im Zweifel sollte ein Geschlechtsverkehr immer mit einem Kondom stattfinden

ZEITjUNG: Vielen Dank für das Interview!

Fazit: Informiert euch und lasst euch regelmäßig testen! Das ist nämlich nicht nur für euch, sondern auch für all eure Sexualpartner*innen von enormer Wichtigkeit. Dabei können wir uns alle auch die LGBTQI+-Community zum Vorbild nehmen.

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Bildquelle: Pexels; CC0-Lizenz