Eine Frau legt Lederriemen an

Sex und Soda: Er/Sie hat einen Fetisch – und jetzt?

In dieser Kolumne schreibt Mila Bach über die prickelnden und weniger prickelnden Momente im Leben. Diesmal geht es um Fetische.

Aufgrund unserer sexuellen Sozialisierung kann jeder Mensch einen Fetisch entwickeln. Was passiert aber, wenn man sich bei den Vorlieben der Partner*innen einfach nicht wohlfühlt? Manchmal lohnt es sich, über seinen eigenen Schatten zu springen und sich auf Neues einzulassen. Die persönlichen Grenzen sollten dabei aber nicht überschritten werden.

Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort „Fetisch“ hört? Ich denke sofort an eine Peitsche, Lack und Leder oder einen Typen, der Füße ableckt. In der Völkerkunde beschreibt das Wort einen Gegenstand, dem besondere Bedeutung beigemessen wird. In der heutigen Zeit wird der Begriff in vielen verschiedenen Kontexten benutzt und beschreibt nicht immer nur eine sexuelle Absurdität.

Von Turnschuhen bis zum Riesendildo

Kennt ihr diese Menschen, die stundenlang für einen neuen Sneaker in der Kälte vor dem Laden warten? Zuhause steht dann ein riesiges Regal in der Wohnung, um all ihre Schätze präsentieren zu können. Strenggenommen sind Sneaker-Liebhaber nichts anderes als Fetischisten. Denn sie schreiben einem Gegenstand eine ganz besondere Relevanz zu und empfinden Freude, wenn sie wieder einen limitierten Schuh ergattert haben. Im sexuellen Kontext wird es da schon komplizierter. Hier kann ein Fetisch sich natürlich auch auf einen Gegenstand wie zum Beispiel Riesendildos, High-Heels oder Sexpuppen beziehen. Doch auch gewisse Fantasien, Praktiken oder Verhaltensweisen können fetischisiert werden. Harmlos betrachtet, ist es nichts anderes als eine Vorliebe. Doch vielen fällt es schwer, sich einen Fetisch einzugestehen, geschweige denn darüber zu sprechen. Wenn also jemand den Mut aufbringt, euch von einem Fetisch zu erzählen, solltet ihr nicht abwertend oder gar angewidert reagieren. Egal, was es ist oder worum es geht. Was sollte man aber tun, wenn man den Fetisch nicht bedienen kann oder will?