Linda Zervakis und Insa Thiele-Eich

„Stardust“- Im Interview mit Linda Zervakis und Insa Thiele-Eich

Seit dem 1. November gibt es immer dienstags den neuen Podcast “Stardust” mit Fernsehmoderatorin Linda Zervakis und Wissenschaftlerin Insa Thiele-Eich.

In dem Studio Bummens Podcast reden die beiden darüber, wie es sich anfühlt, schwerelos durch einen Raum zu schweben, die größte Nachrichtensendung Deutschlands zu moderieren, und über viele andere Themen, die sie verbinden.

Die beiden haben sich bei einem Dreh kennengelernt. Insa Thiele-Eich sollte als angehende Astronautin Linda Zervakis bei ihrem Ausflug in die Zentrifuge begleiten. Sie haben Nummern ausgetauscht, sitzen nun zusammen im Podcast-Studio und teilen ihre Gedanken und Emotionen mit ihren Zuhörer:innen. Wir durften Linda Zervakis und Insa Thiele-Eich im Interview treffen und mit ihnen über ihren neuen Podcast reden.

Insa Thiele-Eich: “Ich bin ja noch relativ neu in der Medienwelt unterwegs und bei manchen Leuten freut man sich sehr, wenn man Anfragen bekommt. Linda gehörte da dazu.”

Linda Zervakis: “Ich habe sofort gemerkt, da ist ein Mensch, der wahnsinnig empathisch ist, unheimlich viel draufhat und der mir Dinge aus einer mir komplett fremden Welt so erklären kann, dass ich sie sofort verstehe.”

Zeitjung: Was ist das Konzept von “Stardust”?

Linda Zervakis: “Wir lernen uns quasi im Podcast kennen. Wir haben einen Grundstein gelegt und finden uns wahnsinnig sympathisch. Wir haben Themen, die wir miteinander teilen, bringen unsere Meinung mit ein und Insa kann eben noch den wissenschaftlichen Aspekt abdecken.”

Insa Thiele-Eich: “Wir stellen uns gegenseitig Fragen, die man jeder Person stellen würde, die man kennenlernen möchte. Wenn ich ehrlich bin, kam die Idee für den Podcast ja im ersten Schritt aus der intrinsischen Motivation heraus, Linda besser kennenzulernen. Für mich sind diese gemeinsamen Stunden im Studio bei der Fülle unserer Terminkalender ein absolutes Geschenk.”

Linda Zervakis und Insa Thiele-Eich finden es spannend, dass sie bei den gleichen Dingen aufgrund ihrer Hintergründe oftmals sehr verschiedene Ansätze haben. Gerade die Unterschiede zwischen ihnen finden sie interessant und freuen sich zu sehen, wo man vielleicht anderer Meinung ist.

Linda Zervakis: “Es ist ein gegenseitiges Inspirieren. Und wenn wir andere Menschen, andere Frauen inspirieren, dann ist das ein umso schönerer Nebeneffekt.”

Insa Thiele-Eich: “Das Schöne ist, dass wir auch Fragen offen lassen. Wir haben nicht den Anspruch, auf jede Frage eine Antwort zu finden. Man kann auch mal über etwas nachdenken.”

Zeitjung: Seht ihr euch als Vorbilder oder wärt ihr gern welche?

Linda Zervakis: “Mir schreiben manchmal Frauen auf Instagram ‘Du bist mein Vorbild und ich verfolge dich und was du geschafft hast’. Ich muss dann immer erstmal kurz durchatmen voller Ehrfurcht, aber nein, ich sehe mich nicht als Vorbild. Ich denke dann, ich hab doch immer einfach nur gearbeitet, wie kann ich jetzt auf einmal Vorbild sein? Ich nehme das trotzdem gerne als Kompliment an und hoffe, andere zu motivieren, ihre Träume zu verwirklichen.“

Insa Thiele-Eich: “Ich persönlich sehe den Begriff ‘Vorbild’ super kritisch, wenn ich ihn für mich selbst anwende. Man kann sich nicht selbst hinstellen und sagen, ich bin das neue Vorbild für Mädchen, die Astronautin werden wollen. Und sowieso: Wenn, dann bin ich ein Vorbild für Menschen. Denn auch für Männer ist es ganz gut zu sehen, dass auch Frauen in einer sogenannten Männerdomäne erfolgreich sein können. Da passiert gar nichts Schlimmes – im Gegenteil.

Linda und ich gehen sehr offen damit um, dass wir genau dieselben Themen und Grenzen haben wie viele andere Menschen. Wir haben vielleicht mehr Ressourcen in bestimmten Bereichen und mit Sicherheit auch mehr Privilegien als andere, aber ich habe auch Frust im Job, Wäscheberge, Kinder, die spontan aus der Kita zu Hause bleiben, und Überforderung mit Themen wie dem Klimawandel.

Auch wenn wir die ersten Frauen in unseren Bereichen waren und auch teilweise immer noch sind, hoffe ich, dass wir durch den offenen Umgang mit unserem Alltag und insbesondere den Schwierigkeiten aus einem Vorbild Normalität werden lassen können. Und natürlich freuen wir uns, wenn sich Zuhörer:innen aus unseren unterschiedlichen Geschichten eigene Impulse mitnehmen können.”

Zeitjung: Wie seid ihr auf den Namen “Stardust” gekommen?

Insa Thiele-Eich:‘Stardust’ war erstmal nur ein Arbeitstitel. Ich persönlich bin mit dem Satz „Du bist aus Sternenstaub“ groß geworden, und mochte ihn daher sofort – und auch der Rest vom Team war begeistert. ”

Zeitjung: Was wollt ihr euren Zuhörer:innen mitgeben?

Linda Zervakis: “Vielleicht laden wir sie in unsere kleine Sternenwelt ein und die regt wiederum andere kleine Sternenwelten an.”

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Bildquelle: Studio Bummens/ Pauline Bossdorf