Gruppe von Studenten am Tisch

Studenten-Style: Der Druck, cool genug sein zu müssen

Zu dumm zum Studieren?

Obwohl man durchaus einen anderen Eindruck gewinnen könnte, geht es beim Studieren aber natürlich nicht in erster Linie um den Style. Vielmehr geht es um das Gesamt-Image, das es zu verkörpern gilt. Und dazu gehört natürlich vor allem das Studieren an sich (oder sollte ich lieber sagen: die fünf Vorlesungen, mit denen Studierende extrem ausgelastet sind?).

Alle sind natürlich extrem gebildet und sehr an gesellschaftlichem Zusammenhalt interessiert – so sehr, dass sie zwar peinlich penibel darauf achten, ob Professor*innen zu jeder Zeit korrekt gendern, aber Arbeiter*innen im selben Atemzug liebevoll als „ungebildete Unterschicht“ bezeichnen. Nur eine kleine Anekdote am Rande.

Aber Spaß beiseite. Sehr belesen sind viele Student*innen nämlich wirklich – von feministischer Theorie über feministische Werke der Moderne bis hin zu Hegel und Nietzsche.

Da kann man manchmal durchaus den Eindruck gewinnen, nicht mithalten zu können. Nicht reinzupassen in diese ach-so-gebildete Oberschicht, wie sich Studierende sowohl rhetorisch als auch durch viele ihrer Handlungen, modischen Accessoires und Parkettböden in teuren WG-Zimmern selbst framen. Das kann ganz schön einschüchternd wirken und eine gewisse Angst verursachen, nicht „schlau“ genug im Sinne von nicht belesen, gebildet oder eloquent genug zu sein.

Nehmt es nicht zu ernst

Letztendlich bleibt nur zu sagen: Nehmt das alles nicht zu ernst. Auch, wenn es vielleicht schwerfällt. Nehmt euch selbst nicht zu ernst. Denn das tun – so glaube ich – leider ziemlich viele Student*innen. Sie halten sich für die neue Elite, und hey, das sind sie vielleicht auch. Ziemlich wahrscheinlich sogar. Aber wer sich allein deswegen für elitär hält, ist es nicht wert, sich dieser Person anzupassen oder sie beeindrucken zu wollen.

Deswegen: Nehmt nicht nur euch selbst nicht zu ernst, sondern vor allem die anderen nicht. Ihr müsst weder anfangen, Vintage-Sweater längst veralteter Sportmarken zu tragen, noch Mäntel, in denen ihr euch verwahrlost fühlt. Ihr müsst weder jedes Buch über Feminismus noch über politische Theorie gelesen haben.

Zusammengefasst: Ihr müsst euch keine Mühe geben, mit Menschen zu connecten, bei denen ihr von vornherein das Gefühl habt, dass es einfach nicht passt. Denn hey: Vielleicht vibet es einfach wirklich nicht. Lol.

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Bildquelle: cottonbro on Pexels; CC0-Lizenz