Studie: Macht mehr Freizeit wirklich glücklicher?
Eine Balance zwischen der Arbeit und Freizeit zu finden ist zwar schwierig, aber definitiv essenziell für ein ausgeglichenes Leben – die sogenannte Work-Life-Balance. Ob mit der Familie, mit Freund*innen oder ganz allein: Sich seine Zeit zu nehmen und auch zu genießen ist wichtig. Als vollzeitbeschäftige Person ist das jedoch manchmal leichter gesagt als getan – viele Menschen würden sich mehr freie Zeit in ihrem Alltag wünschen. Doch macht mehr Freizeit wirklich automatisch glücklicher?
Die Studie
Mehrere Forschende aus den USA gingen dieser Frage mal etwas genauer auf den Grund: Gibt es wirklich einen Zusammenhang zwischen Freizeit und persönlicher Zufriedenheit?
Um dies herauszufinden, führten die Forscher*innen eine Studie mit mehr als 35.000 Personen durch. Befragt wurden die Teilnehmenden bezüglich ihrer allgemeinen Zufriedenheit und wie sich diese in Bezug auf mehr oder weniger Freizeit verändert. Zur Erklärung: Die Forschenden definieren die freie Zeit in der Studie als Zeit, in der man keinerlei Verpflichtungen, Arbeit oder Terminen nachgehen muss.
Im September diesen Jahres publizierten sie nun ihre Ergebnisse im „Journal of Personality and Psychology“. Wir verraten euch heute mehr über die wichtigsten Ergebnisse.
Was machen wir überhaupt in unserer Freizeit?
Eine Studie aus dem Jahr 2021 von der Stiftung für Zukunftsfragen beschäftigt sich damit, was wir in unserer Freizeit denn überhaupt am liebsten machen. Die häufigste Freizeitaktivität der Deutschen, wir haben es geahnt: das Internet. Darauf folgen Fernsehen, der PC oder Laptop, das Anhören von Musik oder das Lesen und Beantworten von E-Mails. Auch die Nutzung des Smartphones oder Radio hören gehört zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen. Man sieht: Die Medien stehen im Mittelpunkt unseres Alltags. Doch auch Kaffee trinken, Zeit mit dem*der Partner*in zu verbringen oder auch einfach mal nichts tun gehört zu gern gesehenen Freizeitbeschäftigungen.
Ergebnisse: weniger Freizeit = unzufriedener?
Die Ergebnisse der Studie zeigen: Sehr wenig Freizeit führt tatsächlich dazu, dass die Menschen unzufriedener sind. Nicht gerade überraschend, wenn ich überlege, wie viele Freund*innen in meinem Umkreis nur so auf den Feierabend hinfiebern. Das Überraschende ist allerdings: Zu viel Freizeit hat einen ähnlichen Effekt. Sie kann zu einem geringeren Wohlbefinden aufgrund des mangelnden Gefühls der Produktivität führen.
Das kenne ich nur zu gut: Faulenze ich den ganzen Tag und liege nur auf dem Sofa rum, fühle ich mich am Abend nicht wirklich besser als zuvor. Ganz im Gegenteil: Ich falle in eine Art Sofa-Blues – kein gutes Gefühl, wenn man mal ehrlich ist.