Der Tiefseebergbau bedroht die Meere - und damit unseren ganzen Planeten.

Tiefseebergbau – Die tickende Zeitbombe

Bedrohung für die Meeresumwelt

Die Thematik hat allerdings viel negative Aufmerksamkeit auf sich gezogen und das zurecht. Mit dem Start der Tiefseegrabungen beginne ebenso eine starke Gefährdung der umliegenden Wassergebiete und das lässt sich anhand einer Vielzahl von Punkten feststellen. Bereits im Jahr 1989 wurden Forschungen durchgeführt, die belegten, dass eine Umgebung auch noch 26 Jahre nach einem Abbau von Manganknollen stark beeinträchtigt war. Schwämme und Korallen, die sich an erwähnten Manganknollen festsetzen, kehrten nie zurück und auch mikrobakterielle Aktivitäten hatten signifikant abgenommen. Jene Lebewesen stehen auf dem Ernährungsplan unterschiedlichster Fischarten. Wenn es also bald zu einem Nahrungsmangel und einem Rückgang der Fische kommt, so könnten marine Nahrungsnetze immer mehr einbrechen. Eine Katastrophe für die Artenvielfalt.

In der genannten Zone leben außerdem zahlreiche Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind und „dank“ des Tiefseebergbaus gestört werden. Dessen Maschinen bringen Lichtverschmutzung in den Tiefen mit sich und stoßen Sedimentwolken aus, die schädlich für die Meeresbewohner sind. Die Abtragungen am Meeresgrund könnten ebenfalls Massen an Kohlenstoff freilegen. Jene Freisetzung würde zu einem biochemischen Ungleichgewicht führen. Zu den gefährdeten Arten gehören außerdem insgesamt 30 Walarten, die unter dem Tiefseebergbau leiden werden. Die Lärmbelästigung unter Wasser, die durch die Arbeiten hervorgerufen wird, unterbricht die Kommunikation unter Walen, insbesondere Walkühen und ihren Kälbern. Was noch dazu beunruhigend ist, ist die Tatsache, dass das Meer und seine Artenvielfalt in den Tiefen kaum erforscht ist. Es besteht kein Wissen über die Auswirkungen des Tiefseebergbaus auf Unterwasserkulturen, die möglicherweise schon zerstört werden, bevor der Mensch jemals die Chance hatte, sie zu entdecken.

Folglich ist es wichtiger denn je und eigentlich nicht debattierbar, dass die Meere weiterhin frei von Tiefseebergbau bleiben müssen. Ob nun zum Schutze bekannter oder unbekannter Lebewesen. Es ist nämlich schon ein Widerspruch in sich, den Tiefseebergbau durch den Klima- und Umweltschutz zu rechtfertigen, während man gleichzeitig Böden und Populationen des Meeres zerstört.

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Bildquelle: Foto von Alex Rose auf Unsplash; CC0-Lizenz