Leckeres, veganes Picknick

Fütterer is(s)t anders: Ich würde mich ja vegan ernähren, wenn…

… es nicht so kompliziert wäre.

Kompliziert kann es am Anfang natürlich werden. Und verwirrend. Aber nur für eine kurze Zeit. Du wirst nämlich schnell den Dreh raushaben, wie du Lebensmittel in Rezepten ersetzen kannst oder zu welchen Produkten im Supermarkt du besten Gewissens greifen kannst. Meine Empfehlung: Fang klein an und nehme dir zunächst eine Mahlzeit vor, die du für eine oder für zwei Wochen vegan gestaltest. Du wirst sehen: Schon nach 14 Tagen schmierst du dir deine vegane Deluxe-Frühstücksstulle blind und flippst deine veganen Pancakes, als hättest du nie etwas anderes gemacht. Sobald dir das vegane Frühstück leicht fällt, widmest du dich dem Mittag- und Abendessen.

… es fernab der hippen Großstadt und unterwegs nicht so umständlich wäre.

Touché. In Berlin-Kreuzberg ein veganes Frühstücks-Café zu finden gestaltet sich selbstverständlich etwas einfacher als im bayrischen Dinkelsbühl. Und auch in größeren Städten ist es bis heute oft ein Krampf, seinen Kaffee mit Sojamilch bestellen zu können. Zwar hat sich in den letzten Jahren einiges getan, allerdings hinkt die Gastro der veganen Szene vielerorts immer noch hinterher. Das kann ganz schön frustrierend sein. Wer selbst kocht, ist in kleineren Städten klar im Vorteil. Im Supermarkt bekommst du (fast) alles, was du für die vegane Ernährung brauchst. Spezielle Produkte wie veganen Joghurt oder Nusstofu findest dafür im nächsten Bioladen ganz bestimmt.

Auf der anderen Seite wurde ich auch schon ziemlich häufig überrascht, als ich unterwegs war. Apps wie Happy Cow helfen dir dabei, auch in kleinen Städten süße Cafés mit veganen Optionen zu finden. Nie hätte ich zum Beispiel vermutet, dass ich im Ostsee-Örtchen Heiligendamm eine Bäckerei finden würde, die veganen (und glutenfreien!) Apfel-Streusel-Kuchen auf der Karte hat.

… ich dann auch alle Nährstoffe bekommen würde.

Eine Mangelernährung möchte natürlich niemand riskieren. Auch, wenn wir davon hierzulande wirklich sehr weit entfernt sind. Bei einer veganen Ernährung ist es allerdings wichtig, einige Nährstoffe zu supplementieren, da wir sie nicht oder nur sehr schwer über pflanzliche Lebensmittel zu uns nehmen können. Dazu zählt u.a. Vitamin B12. Viele der kritischen Nährstoffe gelten übrigens auch bei einer Ernährung mit Fleisch als kritisch und es wird empfohlen, diese zu supplementieren. Das machen allerdings die wenigsten. Es lohnt sich also, sich generell mal mit dem Thema auseinanderzusetzen. Für mich persönlich ist es auch überhaupt kein Thema, alle paar Wochen ein paar Supplemente einzuwerfen. Wenn ich dadurch Tierleid verhindern kann und meiner Gesundheit etwas Gutes tue, ist es mir das absolut wert.