Verhütung: Mehr Menschen greifen zum Kondom als zur Pille

Inzwischen stimmen 61 Prozent der Männer und Frauen der Aussage zu, dass Verhütung mit Hormonen „negative Auswirkungen auf Körper und Seele“ hat. Noch vor fünf Jahren sahen es weniger als die Hälfte der Befragten so. Auch lehnen viel mehr Frauen die Pille oder andere Formen hormoneller Verhütung generell ab als es früher der Fall war. Besonders kritisch gegenüber hormoneller Verhütung zeigten sich die jüngeren Befragten – der Anteil der Pillennutzenden ist bei ihnen innerhalb der letzten zwölf Jahre von 72 auf 46 Prozent gesunken. Es ist also kein Wunder, dass im Zuge der wachsenden Unbeliebtheit der Pille für die Frau das Kondom wieder an Beliebtheit gewinnt. Außerdem schützen Kondome auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten, was insbesondere für Menschen wichtig ist, die nicht nur innerhalb einer exklusiven Partnerschaft (mit vorliegenden negativen Labortests) Sex haben.

Das Ende unangenehmer Diskussionen?

Ist also irgendwann Schluss mit der Frage, ob man nicht auch „ohne“ könnte? Wohl eher nicht, dafür sind die Vorlieben einzelner Personen einfach zu unterschiedlich. Inzwischen geht zwar für viele Menschen die Verträglichkeit bei der Auswahl der Verhütungsmethode vor, es wird aber auch immer diejenigen geben, die meinen, dass es sich ohne einfach besser anfühlt und die dafür auch stärkere Nebenwirkungen in Kauf nehmen.

Es ist dennoch gut, dass wir einen kritischeren Blick auf die verschiedenen Verhütungsmittel werfen. Denn gerade hormonelle Wege der Verhütung sind oft mit sehr starken und unerwünschten Nebenwirkungen verbunden. Das ist auch der Hauptgrund, aus dem die Pille für den Mann noch immer auf sich warten lässt. Anstatt also blind auf eine (oder keine) Verhütungsmethode zu schwören, sollten wir uns besser informieren und überlegen, welche die für uns passendste ist.

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Bildquelle: Foto von Reproductive Health Supplies Coalition auf Unsplash, CC0-Lizenz