Organisierter Schreibtisch

Schmutzkübelkampagnen – Wenn der Wahlkampf unter die Gürtellinie geht

Wie ihr merkt, ganz schön viel hin und her in diesem Wahlkampf.

Das Problem bei so einer Schmutzkübelkampagne ist nämlich, dass man auch als Verursacher selten mit sauberen Händen aus der Sache raus kommt. Da bringt es auch nichts, die Drecksarbeit auf Lobbygruppen abzuwälzen. Das musste nicht nur Trump am eigenen Leib erfahren. In der Geschichte gibt es viele Beispiele, bei denen gezielte Angriffe auf den politischen Gegner nach hinten losgingen.  Insbesondere, wenn diese Angriffe die professionelle Ebene verließen und auf das Privatleben oder die Familie des Gegners zielten. Solche Werbekampagnen bringen zwar viele Klicks auf sozialen Plattformen, schaden aber auch dem Verursacher. Denn die Wähler*innen sind natürlich nicht von gestern. Das es in solchen Aktionen mehr um Hohn und Spott geht, als um einen fairen Wahlkampf versteht auch der/die letzte, sobald es unter die Gürtellinie geht.

Die bekanntesten Beispiele von Negative Campaigning stammen jedoch immer noch aus den USA. Hier wird seit Jahren Wahlwerbung im Fernsehen gemacht, die eher politischem Kabarett, als ernstzunehmender Bürger*inneninformation gleicht. So werden zur Bürgerabschreckung in amerikanischen Spots auch schon mal Blumenwiesen mit Atombomben gesprengt, Affären mit Sekretärinnen ausgegraben oder das Privatleben von Ehepartner*innen zerlegt. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

So lustig die Beschreibung hier auch klingen mag, so gefährlich ist eine Schmutzkübelkampagne. Nicht nur für diejenigen, die sie trifft, sondern auch für die politische Stimmung eines Landes im Allgemeinen. In einer Zeit, die so unsicher und emotional aufgeladen ist, wie die vergangenen zwei Jahre, wäre es sicher für alle Seiten besser gewesen, Nägel mit Köpfen zu machen und faire Argumente vorzubringen, anstatt die Lage noch mehr anzuheizen. Denn so eine Art des Wahlkampfes demotiviert Wähler und lässt Politikverdrossenheit wachsen.

„Möge der Bessere gewinnen“, sieht sicher anders aus.

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Bildquelle: Tara Winstead von Pexels ; CCO-Lizenz