Frau beim malen

Warum wir alle ein Hobby brauchen

Habt ihr noch ein Hobby? Und mit der Frage meine ich nicht Zocken, Freunde treffen oder ins Kino gehen. Ich meine so ein richtiges Hobby. Eine Ballsportart, ein Instrument oder eine Sammlung. Irgendetwas, das erfüllend wirkt und nichts mit dem Alltag zu tun hat, in dem man normalerweise versinkt.

Die Digitalisierung, die Sozialen Medien und unsere schnelllebige Welt verleitet uns dazu keine Hobbys mehr zu haben, sondern abends lieber Netflix zu schauen, um die freie Zeit vor dem Schlafen zu überbrücken bis man wieder zur Arbeit muss.

Viele machen ihr Hobby zum Beruf. Klingt erstmal perfekt. Man kann den ganzen Tag das machen, was einem Spaß macht und bekommt sogar noch Geld dafür. Aber dann wird das Hobby auch genau das, eine Geldquelle. Um nicht zu sagen DIE Geldquelle. Und dann verliert das Hobby seine Magie und man selbst die Lust und Freunde daran. Es wird zur Pflicht und der Faktor der Entspannung und Befriedigung, den ein „normales Hobby“ Menschen verschaffen kann, geht verloren.

Eine Auszeit vom Alltagsstress und seinem Beruf ist nicht nur schön, sondern auch notwendig für die Gesundheit. Man wird wieder kreativer und kommt auf neue Ideen. Durch ein Hobby lernt man Pflichtbewusstsein, Teamfähigkeit, Verantwortung und die Fähigkeit nicht gleich aufzugeben, wenn etwas nicht sofort funktioniert. Diese Dinge habe ich zumindest bei meinem Hobby gelernt. Denn obwohl vieles nicht sofort oder manches auch einfach überhaupt nicht geklappt hat, hat es so viel Spaß gemacht, dass der Ehrgeiz überwogen hat und ich nicht aufgeben habe.

Früher waren Hobbys irgendwie die Dinge, die einen ausgemacht haben.

Die man erzählt hat, wenn man sich vorstellen musste oder die man in seinen Steckbrief geschrieben hat. Denn in die Schule ist jeder und jede gegangen, aber nicht jeder und jede hat ein Instrument gespielt oder eine bestimmte Sportart gemacht.

Im Studium oder im normalen Arbeitsleben gehen diese Hobbys verloren. Man hat keine Zeit mehr oder ist einfach zu erschöpft, um nach der Arbeit noch etwas anderes zu tun außer fernzusehen. Trotzdem ist es sehr empfehlenswert ein Hobby auszuüben. Etwas nur für sich zu machen. Ohne Leistungsdruck oder Stress. Das fördert das Selbstwertgefühl, es ermöglicht neue Kontakte zu Menschen zu knüpfen, die ähnliche Interessen haben und macht unser Leben harmonischer. Es hilft uns dabei uns zu verbessern und kann sogar zur Prävention neuropsychische Störungen beitragen.

In der Psychologie sagt man, dass es notwendig ist, die fünf wesentlichen Bestandteile Gesundheit, Liebesgeschäft, Entwicklung, Beziehung und Geld in sein Leben zu integrieren, um zufrieden zu sein. Allerdings müssen diese im Ausgleich zueinander stehen und dürfen nicht von einem Bereich dominiert werden. Probleme bei der Arbeit oder im persönlichen Leben, können durch ein Hobby ausgeglichen werden.

Die Menschen können sich heutzutage für viel weniger Dinge so richtig begeistern. Dabei ist es einfach schön etwas zu haben, was einen bedingungslos glücklich macht. Etwas, wo die Augen leuchten, wenn man darüber erzählt und man strahlend von nach Hause kommt.

Also, egal was und egal wie gut ihr darin seid, sucht euch eine Beschäftigung, die euch erfüllt.

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Bildquelle:

Foto von Andrea Piacquadio von Pexels, CC0-Lizenz