Warnung zum Weltkatzentag: Qualzucht bei Katzen
Die sich im Trend befindende Schottische Faltohrkatze „verdankt“ ihre Knickohren hingegen der Erbkrankheit Osteochondrodysplasie, einer Entwicklungsstörung des Knorpel- und Knochengewebes, auf die gezielt gezüchtet wird. Die gefalteten Ohren sind dabei nur das eine äußerlich sichtbare Symptom dieses Gendefekts: Schottische Faltohrkatzen leiden ebenfalls an Anomalien und Missbildungen an Gelenken, Gliedmaßen und dem Schwanz. Zudem haben die Tiere oft Probleme mit Ohrmilbenbefall, manche werden sogar taub. Und das alles nur, weil viele Menschen diese Ohren niedlich finden – völlig ungeachtet dessen, was es für das Tier bedeutet.
Das sind nur einige Beispiele für Rassekatzen, die unter dem menschlichen Schönheitswahn leiden: Für eine etwas ausführlichere Liste häufiger Qualzüchtungen empfehle ich diese Liste der Stiftung für Tierschutz „Vier Pfoten“.
Was kann ich dagegen tun?
Abgesehen davon, dich politisch für das Verbot solcher Qualzüchtungen einzusetzen, solltest du bei Züchter*innen auf keinen Fall diese Rassekatzen kaufen. Wer das tut, kurbelt nur die Nachfrage nach diesen Qualzüchtungen an und unterstützt – ob wissentlich oder nicht – das Leid dieser Katzen. Anders sieht es natürlich aus, wenn du eine Katze aus dem Tierheim adoptierst, da du damit nicht die kommerzielle Zucht unterstützt. Aber auch da solltest du dir im Klaren darüber sein, dass diese Katze im Laufe ihres Lebens immer gesundheitliche Probleme haben wird.
Wenn du eine Katze willst, solltest du dir diese nicht nach dem Aussehen aussuchen, sondern nach dem Charakter: Willst du lieber eine unabhängige oder sehr auf Menschen bezogene Katze? Eine aktive oder eine, die am liebsten nur auf dem Sofa liegt und faulenzt? Und denk dran, dass du mit einem Haustier auch die Verantwortung für ein weiteres Leben übernimmst und du dir nicht nur ein hübsches Deko-Objekt ins Haus holst.
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Bildquelle: Tan Danh via Pexels; CC0-Lizenz