Sophia und Paula

„4 Brüste für ein Halleluja“: Paula und Sophia nehmen kein Blatt vor den Mund!

Rahel: Auf jeden Fall! In eurem Podcast geht es ja insbesondere um Mental Health Themen, über die redet ihr sehr offen und schonungslos, aber auch mit viel Humor und Selbstironie. Warum ist es dabei eurer Meinung nach so wichtig, kein Blatt vor den Mund zu nehmen?

Paula: Weil die Menschen genug Blätter vor den Mündern haben. Und je mehr Leute offen darüber sprechen, desto leichter ist es und desto mehr kann sich die Gesellschaft als Ganzes auch weiterentwickeln. Es ist ja kompletter Schwachsinn zu glauben, dass man mit seinen Problemen alleine ist. Das Faszinierende ist doch, dass jeder ein Thema hat. Das ist die Norm. Mit sich im reinen zu sein, ist eher die Ausnahme. An diesen Themen muss man für sich, aber auch gesamtgesellschaftlich arbeiten.

Sophia: Ja, denke ich auch. Man sollte die eigene psychische Gesundheit wirklich ernst nehmen und das Thema gleichzeitig aus dieser dunklen, verschwiegenen Ecke herausholen. Warum kann man über mentale Gesundheit nicht reden, wie über das Wetter? Klar, das wäre ein großer Schritt. Aber da können wir uns ausnahmsweise wirklich mal eine Scheibe von den USA abschneiden, denn da gehört es mittlerweile ja fast schon zum guten Ton zur Therapie zu gehen. Die Deutschen definieren sich immer noch viel zu sehr über die eigene berufliche Leistung. Erfolg bedeutet hier Karriere, doch ein erfolgreiches Leben kann ja auch ganz anders aussehen.

Rahel: Glaubt ihr, dass Deutschland da die falsche Herangehensweise hat? Also dass zu viel auf Nachsorge und zu wenig auf Prävention gesetzt wird?

Paula: Gute Frage. Ich denke, die Prävention könnte man sich fast sparen, wenn die Menschen einfach in der Lage wären, sich und ihr Umfeld zu reflektieren. Keiner muss hart sein und immer alles richtig machen. Uns wäre – generell gesprochen – sehr geholfen, wenn wir alle weicher und vulnerabler werden würden. Und wenn unser Podcast dazu beitragen kann, dann haben wir alles erreicht.

Sophia: Ja, das stimmt. Schön wäre aber auch, wenn man eine Therapie nicht mehr als etwas Negatives begreifen würde. Dann wäre eine Auszeit im Job, weil man sich um sich selbst und seine Psyche gekümmert hat, nämlich auch einfach etwas Positives und keine ‚Lücke im Lebenslauf‘. Und diese ganzen Manager könnten endlich sagen, dass sie zur Therapie gehen und müssten es nicht ‚Coaching‘ oder ‚Strategieberatung‘ nennen.

Rahel: Stimmt, das würde sicher vielen Arbeitnehmer*innen helfen. Gerade in den vergangenen Monaten hat man immer häufiger das Gefühl, dass einem das eigene Leben so ein bisschen um die Ohren fliegt. Corona hier, Klimakrise da, … you name it. Was sind eure Tipps, um mit dieser Flut an schlechten Nachrichten besser umzugehen, bzw. wie führt man unter diesen Bedingungen ein ‚normales Leben‘?

Paula: Achtsamkeit. Ganz klar. Der Trick ist, bei sich zu bleiben und Gutes zu tun. Denn die ganzen großen Probleme werden dich sonst erschlagen. Du kannst ja nicht alleine die Klimakrise lösen. Klar, man kann immer etwas tun. Weniger Auto fahren, zum Beispiel. Aber man kann allein nicht die Welt retten.

Sophia: Das sehe ich ganz ähnlich. Du wirst nie 100 % ethisch korrekt leben können, aber du kannst deinen Beitrag leisten. Doch wenn dies geschehen ist, ist es wichtig nicht in absoluten Weltschmerz zu verfallen, denn das bringt niemanden weiter und schadet nur der eigenen Psyche. Ansonsten gilt wie immer: Drüber reden, Gefühle rauslassen, sich Unterstützung suchen.

Rahel: Das ist ein guter Punkt. Und einfach so bei Putin anrufen und so den Krieg beenden geht schließlich auch nicht. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass ihr schon einige Folgen vorgedreht habt, bevor die erste Folge am 1.7. erscheint. Was ist ein Fakt, den ihr über die jeweils andere gelernt habt, der euch am meisten überrascht hat?

Paula:Mich hat gefreut, dass Sophia so eine geile Frau ist! Es gibt ja so viele Menschen da draußen, die sich nur um sich selbst drehen und das ist bei Sophia überhaupt nicht der Fall. Das fand ich cool.

Sophia: Aww, danke. Ich bin auch total positiv überrascht von Paula. Sie hat so ein Feuer in sich, das finde ich großartig. Was die Frau alles auf die Beine stellt und wie viel Energie sie hat, das ist wirklich beeindruckend.

Rahel: Ihr Lieben, vielen Dank für das tolle Interview und eure Offenheit! Viel Erfolg mit dem Podcast.

Mehr Interviews:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Bildquelle: Copyright © Seven.One Audio/Andreas Zitt