Zimmer im Boohoo-Style

Auf Wohnungssuche: Von Glück, Chaos und neuen besten Freunden

Nach der Schule, wenn man selbst dafür verantwortlich ist, was man so mit seinem Leben anfangen will, kommt nach der Entscheidung für den jeweiligen Bildungsweg auch meistens schon die des Umzuges. Wohin will ich ziehen, wie viel Miete kann ich mir leisten und in welcher Wohnsituation möchte ich leben?

Alleine zu Leben hat viele Vorteile. Man ist Herr über sein eigenes Reich, Putzbeauftragte*er und kann tun und lassen was man will, unabhängig von der Tages- und Nachtzeit, ohne irgendwen zu stören. Wenn man hohe oder besondere Putzstandards hat, ist so eine eigene Wohnung meistens ein Musthave.

Am Anfang in einer neuen Stadt, wo man wenig oder keine Leute kennt, kann so eine eigene Wohnung allerdings auch einsam werden. Für Menschen die nicht gerne oder nur schlecht alleine sein können, ist das Leben nur mit sich wahrscheinlich eher nichts. Man muss aktiv Menschen zum Abhängen suchen und ist darauf angewiesen, dass außerhalb seiner vier Wände Gesellschaft wartet.

Menschen die kein Problem damit haben andere Menschen kennen zu lernen, gerne alleine sind und einfach viel Zeit für sich brauchen wären in einer WG eventuell unglücklich.

Für viele junge Menschen im Studium oder in der Ausbildung sind Wohngemeinschaften allerdings nicht nur attraktiv, sondern auch die einzige Möglichkeit, in den überteuerten Studentenstädten zu leben.

Abhängig von der Anzahl der Bewohner:innen ist es oft laut, ein bisschen schmuddelig und wenn man Pech hat, versteht man sich mehr schlecht als recht mit seinen Mitbewohner:innen. Abgesehen von diesen Faktoren bringt so ein WG-Leben aber auch sehr viele Vorteile mit sich.

Zum einen ist man fast nie allein, was in einer großen neuen Stadt weit weg von zu Hause schonmal ganz schön sein kann. Damit einher geht der direkte Anschluss im neuen Wohnort. Von Anfang an zumindest in gewisser Weise Bezugspersonen zu haben, mit denen man Dinge unternehmen kann, aber nicht muss, mit denen man neue Dinge gemeinsam meistern kann oder die sich vielleicht schon auskennen, können echte Gamechanger sein.

Leider hat die WG-Suche, das WG-Finden und das WG-Leben auch sehr viel mit Glück zu tun. Zunächst muss natürlich eine WG gefunden werden, die einem gefällt, die von der Miete her passt und die aus Menschen besteht, mit denen man sich zumindest auf dem Papier halbwegs verstehen könnte. Anschließend muss besagte WG zwischen all den Bewerber:innen auf dich aufmerksam werden und dich zu einem Casting einladen. Bei solchen WG-Castings ist es natürlich sehr schwer, sich ein echtes, realistisches und alltägliches Bild voneinander zu machen. Entweder man findet Freunde fürs Leben, vielleicht sogar zukünftige Partner:innen oder kriegt sich andauernd in die Haare und weiß schon nach einer Woche: „Hier bleibe ich nicht!“ All das kann passieren und hat leider hauptsächlich mit glücklichen Zufällen oder Kontakten zu tun.

Für viele dauert die Suche sehr lange, ist mühsam und man landet auf dem Weg zur perfekten WG auch schonmal, da wo man eigentlich wirklich nicht hinwollte. Wenn man sie dann aber gefunden hat, ist eine WG ein echter Schatz.

Ich persönlich habe noch nie alleine gewohnt, bin dafür wahrscheinlich auch nicht gemacht. Ich habe das WG-Leben für mich entdeckt und würde es um keinen Preis missen wollen mit coolen jungen Menschen zusammen zu wohnen.

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Bildquelle: Dmitry Zvolskiy von pexels, CC0-Lizenz