Frankfurter Buchmesse. Bild: © Copyright: Marc Jacquemin / Frankfurter Buchmesse Presse- und Unternehmenskommunikation Ausstellungs- und Messe-GmbH des Boersenvereins

Buchmesse: Immer mehr Autor*innen sagen ab – Was steckt dahinter?

Auch hier stellt sich Autorin Kuhnke erneut dagegen: Sie möchte die Verleger*innen und nicht-betroffenen Autor*innen an ihre Mitverantwortung erinnern. Es sei nicht akzeptabel, mit Nazis gemeinsam auszustellen. Auch das Argument der Meinungsfreiheit der Veranstalter ist für Kuhnke obsolet. 

Buchmesse: Noch nie unumstritten

Bereits in den vergangenen Jahren verwickelte sich die Frankfurter Buchmesse immer wieder in neue Skandale. Bei einem Bühnengespräch im Jahr 2017 mit Ellen Kositza, Ehefrau vom bekanntesten Denker der „Neuen Rechten“ Götz Kubitschek, und Gesicht des Rechtsaußenflügels der AfD, Björn Höcke, heizt sich die Stimmung im Publikum immer mehr auf. Plakate mit Aufschriften wie „Meinungsfreiheit JA! Menschenverachtung NEIN!“ oder „Ihr seid Nazis. Punkt.“ sind bei mehreren Protestlern neben der Bühne zu erkennen. Zwischendurch sind Rufe zu hören wie „Hass hat keine Botschaft“, woraufhin jemand mit „Halt die Fresse“ kontert. Die Situation wird unübersichtlich, eine Menschentraube von rund 400 Personen versammelte sich und die Lage drohte zu eskalieren. Die Veranstaltung wurde schließlich beendet. 

Später am Abend kam es jedoch zur nächsten Auseinandersetzung. Anlass war laut WELT eine geplante Lesung der beiden Autoren der rechtsextremen „Identitären Bewegung“ Sellner und Müllner. Zu dieser kam es allerdings nicht mehr: Die Polizei berichtet von halbstündigen Buhrufen und lautem Pfeifen, die Bühne wurde schließlich geräumt.

Und auch einige Tage vorher ging ein gewalttätiger Zwischenfall auf der Buchmesse durch die Medien: Ein Zuschauer hatte bei einer Veranstaltung der „Jungen Freiheit“ dem Verleger des Musikverlags „Trikont“ einen Faustschlag verpasst. Der Verleger hätte vom Rand gerufen, der Redner solle „die Fresse halten“, woraufhin er angegriffen wurde. Er erstattete Strafanzeige, der mutmaßliche Angreifer wurde festgenommen.

Fazit

Die Frankfurter Buchmesse gibt Rechten und deren Ideologien eine Bühne – das steht fest. Wie richtig oder falsch das ist, muss von zwei Seiten betrachtet werden. Dennoch finden wir, die Buchmesse muss stärkere Statements gegen Rechtsextremismus setzen. Es muss sich etwas ändern. 

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Bildquelle: Frankfurter Buchmesse/ Marc Jacquemin