Häuser von oben. Bild: Pexels

Liebe Parteien, was tut ihr eigentlich fürs Wohnen?

Am 26. September sind Wahlen, das wissen wir mittlerweile alle – nur in welches Kästchen soll man eigentlich sein Kreuz setzen und welche Themen sind relevant? Wir haben uns für euch die Arbeit gemacht und die Parteiprogramme der wichtigsten Parteien nach dem durchforstet, was wirklich zählt: Inhalte.

Heute zum Thema: Wohnraum

CDU/CSU

Wenn es um das Thema Wohnen geht, scheinen CDU und CSU eine klare Zielgruppe vor Augen zu haben: Ein Großteil der Forderungen in ihrem 140-seitigen Wahlprogramm richtet sich an Familien oder ältere Menschen. Rentner*innen, die auf staatliche Transferleistungen wie die Grundsicherung im Alter angewiesen sind, sollen ihr Wohneigentum behalten dürfen, um ihr vertrautes Umfeld nicht zu verlieren. Menschen mit Kindern hingegen wollen die christlichen Parteien den „Traum vom Eigenheim“ ermöglichen, indem diese bestimmte finanzielle Vorteile erhalten. Dazu gehören beispielsweise ein Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer von 250.000 Euro pro Erwachsenem plus 100.000 Euro pro Kind sowie die Staffelung von Darlehen, Tilgungszuschüsse oder Zinsverbilligungen je nach Anzahl der Kinder. Auch die Programme der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) möchten CDU und CSU ausbauen, unter anderem im Bereich Eigentum, Barrierefreiheit und energetische Sanierung. Wie genau sie sich diese Weiterentwicklung im Detail vorstellen, lassen die Schwesterparteien jedoch unbeantwortet. Nicht zuletzt plädieren Armin Laschet und seine Gefolgschaft für den Bau von Fertig- und Mehrgenerationenhäusern, letztere mitsamt ehrenamtlicher, lokaler Strukturen wie Nachbarschaftshilfen oder Pflegenetzwerken.

Ab Seite 123 geht es dann richtig los: Unter der Überschrift „Neue Lebensqualität in Stadt und Land – aus Liebe zu unserer Heimat“ stellen CDU und CSU ihren Masterplan für den deutschen Wohnungsmarkt vor. Leider bleiben die Forderungen auch hier wieder eher allgemein: Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland, „mehr, schnell, modern und bezahlbar“ bauen und sanieren, Stadt und Land gleichermaßen miteinbeziehen. Maßnahmen wie den Mietendeckel lehnen CDU und CSU ab, stattdessen wolle man das Problem „an der Wurzel packen“ und bis 2025 1,5 Millionen neue Wohnungen errichten. Funktionieren soll das über Steueranreize für Bauherr*innen, beschleunigte bürokratische Verfahren und eine infrastrukturelle Stärkung des städtischen Umfelds. Die Verwendung von nachhaltigen Materialen, beispielsweise Holz, soll ebenso gestärkt werden wie der soziale Wohnungsbau und die sogenannte Nachverdichtung in Form von Über, An- oder Unterbauten. Obwohl diese Pläne erst einmal nicht schlecht klingen, fehlen auch hier konkrete Zahlen und Vorhaben. Einen subtilen Seitenhieb gegen die Grünen können sich CDU und CSU übrigens ebenfalls nicht verkneifen: Eine „Politik gegen Einfamilienhäuser“ werde es mit ihnen nicht geben. Na, da sind wir aber beruhigt.