Bild der Kampagne "CALL TO FIGHT"

CALL TO FIGHT: Der Kampf gegen Catcalling

Zj: Hast du Tipps, wie man sich gegen Catcalling schützen kann? 

Anna: Da gibt es gespaltene Meinungen. Die einen sagen, man soll sich der Situation entziehen und nicht auf Konfrontation gehen – ich finde, dass man immer so sein sollte, wie man sein möchte. Also sich so kleiden, wie man gerne möchte, keine Orte meiden, an die man gerne hingehen würde – sich versuchen, nicht einzuschränken. Was man gegen das traumatische Erlebnis tun kann, ist, sich zu wehren. Ob das im Moment selbst ist oder im Nachhinein. Es ist wichtig, aktive Bewältigungsstrategien zu nutzen, also beispielsweise mit einer Vertrauensperson über die Erfahrungen zu reden, die Erlebnisse aufzuschreiben und sich selbst und die Situation zu reflektieren, damit die psychischen Folgen nicht so verheerend sind.  

Zj: Wie kann man dich und „CALL TO FIGHT“ weiterhin unterstützen? 

Anna: Es ist ganz wichtig, Awareness zu schaffen. Egal, ob man Inhalte zu dem Thema teilt oder seine Mitmenschen aufklärt und sensibilisiert. Catcalling muss enttabuisiert werden, denn fast jede*r erlebt es. Man sollte die eigenen Geschichten erzählen, damit Catcalling real wird und ein Gesicht bekommt. Und sich selber aufklären zum Thema Objektifizierung, zum Thema Sexismus und wie man dagegen angehen kann und muss, damit am Ende jedes Geschlecht in Freiheit leben kann.  

Zj: Noch ein Wort zum Schluss? 

Anna: Ein Gesetz gegen verbale sexuelle Belästigung würde jede*m zugutekommen. Zwar werden mehrheitlich Frauen sexuell belästigt, aber wenn man anfangen würde, mehr in Schulen oder in Familien zum Thema Sexismus beziehungsweise sexualisierte Gewalt aufzuklären, dann würde jede*r davon profitieren, auch männlich gelesene Menschen. Wenn ein Mann verbal sexuell belästigt wird, könnte er genauso gut einen Mann oder eine Frau anzeigen. Es geht nicht darum, ein Gesetz zu entwerfen, welches Frauen bevorzugt, sondern um Integrität und Freiheit.  

Zj: Danke, für das Gespräch!

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Bildquelle: Anna Fröse