Frau schaut aus einem Karton raus

Cave-Syndrom: Die Angst, die eigene Höhle zu verlassen

Psycholog*innen vermuten, dass das Syndrom bei den meisten Menschen nicht dauerhaft bleibt. Das Gehirn muss sich aber eben erst an die neue „alte“ Situation gewöhnen. Ängstlichen Menschen fällt das schwerer, aber auch bei ihnen wird es sich bessern. Wird der Leidensdruck aber subjektiv als zu stark empfunden oder hält länger an, dann sollte man sich auf jeden Fall ärztliche oder psychologische Unterstützung suchen.

Wie kann mit leichten Formen des Cave-Syndroms umgegangen werden?

Erstmal den Druck nehmen. Wir müssen nicht alles nachholen und du musst auch nicht rausgehen, nur weil man wieder in Restaurants und Co. darf. Nimm dir Zeit und taste dich einfach langsam an die neue Öffnungssituation heran, so wie du dich sicher dabei fühlst.

Außerdem gibt uns die aktuelle Situation auch nochmal die Chance, unsere „Normalität“ zu überdenken. Nicht zu allem, was vor der Pandemie normal war, müssen wir zurückkehren. Wenn die Pandemie ein Gutes hatte, dann doch, dass wir unsere Umstände neu denken mussten und gezwungen waren, Lösungen zu finden. Und wenn diese Lösungen besser als das vorherigeNormal sind? Du willst Leute nicht mehr mit der Hand begrüßen, go for it. Oder weiterhin im Homeoffice arbeiten? Sprich mit deinem*r Arbeitgeber*in.

Schlussendlich sind wir jetzt hoffentlich in den Entzügen einer verdammten Pandemie. Auch wenn große Menschenmengen und U-Bahn fahren davor schon nicht das Angenehmste waren, haben wir nun eben gesehen, wohin uns ein Virus führen kann und wie schutzlos man teilweise dagegen ist. Dass das erstmal Spuren hinterlässt und es dauern kann, damit wieder einen normaleren Umgang zu finden, ist okay. Und wenn man dabei Hilfe benötigt, ob von Freund*innen, Familie oder psychologischer Seite, sollte man nicht zögern, sich diese Unterstützung zu suchen.

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Bildquelle: Andrea Piacquadio von Pexels; CC0-Lizenz