Evan Hansen steht alleine in einem Gang. Bil: Universal

DEAR EVAN HANSEN: Der Kampf mit Depressionen

ZEITjUNG: Auch für Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist es oft schwer. Haben Sie Tipps, wie nahestehende Personen mit den Betroffenen am besten umgehen sollten?   

Prof. Ulrich Hegerl: Angehörige müssen zunächst wissen, dass sie nicht schuld sind. Auch wenn es Konflikte und Streit gab, schuld ist die Erkrankung. Sie sind auch nicht verantwortlich für die Behandlung, denn man kann – etwas spitz formuliert – eine Depression ebenso wenig mit Liebe heilen wie eine Blinddarmentzündung. Aber eine wichtige Aufgabe ist, dass sie Betroffene motivieren, sich Hilfe zu holen. Oft sind es Angehörige, die den entscheidenden Schritt machen und einen Termin vereinbaren und den Erkrankten hinbringen. Denn die Erkrankten selber haben meistens nicht die Energie, dies zu tun. Hier können Angehörige eine wichtige Hilfe leisten. Ansprechpartner*innen sind die Fachärzt*innen, das heißt die Psychiater*innen, die medikamentös und/oder psychotherapeutisch behandeln, weiter die psychologischen Psychotherapeut*innen, das sind Psycholog*innen mit einer Spezialausbildung in Psychotherapie und schließlich die Hausärzt*innen, die sehr viele Patient*innen erfolgreich mit Antidepressiva behandeln.   

ZEITjUNG: Danke für das Gespräch!  

Wenn ihr selbst betroffen seid oder Menschen in eurem nahen Umfeld habt, die betroffen sind, könnten euch folgende Anlaufstellen weiterhelfen:

Ihr seid nicht alleine!

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