Kann eine vegane Ernährung eine Essstörung fördern? Bild: Unsplash

Fütterer is(s)t anders: Ist vegane Ernährung eine Essstörung?

Elina Fütterer ist Ökotrophologin, Yoga-Lehrerin und Surfer Girl. In ihrer Kolumne schreibt sie über die wichtigste Hauptsache der Welt: Essen. Genuss ist ein Muss – ohne dabei Gesundheit, Nachhaltigkeit und Ethik außer Acht zu lassen. Elina nimmt euch mit auf ihre kulinarische Reise.

Triggerwarnung: In dem Artikel geht es um Essstörungen.

Wer sich vegan ernährt, muss auf vieles achten. Und zu vielem „nein“ sagen. Für viele ist genau das auch die Hemmschwelle, der pflanzlichen Ernährung eine Chance zu geben. Wer will schon den ganzen lieben langen Tag über Zutatenlisten, pflanzliches Eiweiß und Käsealternativen nachdenken?

Für die einen Hemmschwelle, für andere sind Pflanzendrinks, Vleisch und Falafel eine getarnte Essstörung. In Berichten und Beiträgen liest man beispielsweise immer wieder, dass vegane Ernährung und Anorexie Gemeinsamkeiten hätten. Aber triggert Veganismus wirklich Essstörungsverhalten?

Definition von Essstörung und veganer Ernährung

Bei Essstörungen sind das Verhalten und der Umgang mit Essen gestört und steht nicht im Zusammenhang mit einer omnivoren oder veganen Ernährung. Man unterscheidet im Wesentlichen drei verschiedene Formen: Anorexia Nervosa, Bulimie und Binge Eating. Dabei wird über einen längeren Zeitraum entweder viel zu wenig bzw. zu viel gegessen oder die aufgenommenen Kalorien zwanghaft kompensiert, z.B. durch Erbrechen oder Sport.

Die vegane Ernährung meidet alle Lebensmittel tierischen Ursprungs und ist in erster Linie ethisch motiviert. Bedeutet: Man verzichtet aus ethischen und nicht aus psychischen Gründen auf bestimmte Produkte. Fakt ist allerdings, dass viele Veganer*innen ihrer Ernährung einen großen Stellenwert im Leben einräumen.

Restriktives Essverhalten unabhängig von veganer Ernährung

Die Frage ist, warum sich Menschen dazu entscheiden, vegan zu leben. Tun sie es aus ethischen Gründen? Oder, weil sie ihre Gesundheit verbessern wollen? Weil sie ihren CO2-Abdruck reduzieren wollen? Oder, um abzunehmen?