Kann eine vegane Ernährung eine Essstörung fördern? Bild: Unsplash

Fütterer is(s)t anders: Ist vegane Ernährung eine Essstörung?

Es stimmt, dass man sich bei einer Ernährungsumstellung mehr mit dem auseinandersetzt, was man isst. Schließlich gibt es viele Dinge, die man beachten muss. Für manche ist es sogar das erste Mal im Leben, dass sie sich Gedanken darüber machen, was sie tagtäglich essen. Das ist aber nicht nur bei einer pflanzlichen Ernährung so, sondern auch bei Diäten wie Low Carb, Paleo oder Keto.

Unter Fitnessbegeisterten ist es weit verbreitet, die Ernährung – und Kalorien – an seine Fitnessziele anzupassen. Makros zählen, Lebensmittel abwiegen, Kalorien tracken: Restriktive Diäten wie Low Carb oder Keto haben demnach viel eher etwas von einer Essstörung als eine Ernährung, die Tierleid reduzieren möchte. Wer sich aus den richtigen Gründen vegan ernährt, für den steht das Tierwohl und nicht das Kalorienzählen im Vordergrund.

Nimmt man durch die vegane Ernährung zu wenig Kalorien zu sich?

Bei einer veganen Ernährung wird auf Lebensmittel tierischen Ursprungs verzichtet. Man könnte meinen, dass dadurch zu wenig Energie aufgenommen wird. Würde man sich so wie vorher ernähren und einfach nur die tierischen Lebensmittel weglassen, wäre das vielleicht auch so. Aber das ist nicht der Fall. Wer sich vegan ernährt, der sucht sich Alternativen und füllt seinen Teller statt mit Fleisch, Käse und Milchprodukten mehr mit Getreide, Hülsenfrüchten, Gemüse, Nüssen und pflanzlichen Fetten. Diese Lebensmittel sind zwar meist von Natur aus kalorienärmer, allerdings isst man auch mehr von ihnen, um satt zu werden. Dabei ist es auch vollkommen in Ordnung, über die Stränge zu schlagen. Ich erinnere mich noch gut daran, als ich das erste Mal veganes Ben&Jerrys gegessen habe und es so genial gut fand, dass ich den kompletten 500-g-Eimer in fünf Minuten verdrückt habe. Hallo Brain Freeze!

Aber auch dieser (ziemlich leckere) Aussetzer ist weit entfernt von einer Essstörung. Binge Eating bezeichnet Fressanfälle, bei denen große Mengen an Nahrung gegessen werden. Die Rede ist von einem wirklich exzessiven Verhalten und nicht davon, sich nach dem veganen Burger bei Peter Pane noch einen Becher veganes Eis zu genehmigen.

Nein zu Käsekuchen, Ja zu gesunder Ernährung

Nur, weil man zum Käsekuchen der Oma „nein“ sagt, ist man nicht essgestört. Und auch nicht, wenn man im Flugzeug die Pasta mit Käsesoße ablehnt und stattdessen seine Tupperdose mit Ofengemüse aus seiner Tasche zaubert.