Menschen mit Handys

Selbstversuch: 30 Tage Digital Detox

Was ich gelernt habe

Nach dem guten Monat Digital Detox fing ich an, vereinzelt Apps und Programme wieder herunterzuladen. Dennoch habe ich selbst bis heute nicht einmal halb so viel auf meinem Handy, wie noch vor dem Experiment. Ja, auch meine Bildschirmzeit hat sich wieder erhöht, hat aber nie mehr die Ausmaße des vergangenen Herbstes angenommen. Ich möchte jetzt auch nicht sagen, dass ihr Social Media löschen sollt, auf keinen Fall. Im Gegenteil, ich genieße es wieder durch den Instragam-Feed zu scrollen oder Serien bis zum Umfallen zu schauen – und das vielleicht mehr als je zuvor. Denn immer, wenn ich mein Handy in die Hand nehme oder Netflix auf dem Fernseher öffne, geht dem die bewusste Frage nach dem „Warum“ voran.  Warum öffne ich gerade YouTube? Weil ich nach Videos suche, die mir bei meiner Buchsuche helfen sollen. Durch diese Frage nach dem „Warum“ klicke ich auch viel seltener auf vorgeschlagene Inhalte, sondern suche immer konkret nach einem Thema. Das ist nicht nur zielführender, sondern spart auch eine Menge Zeit. 

Allgemein habe ich das Gefühl, meine Zeit verdreifacht zu haben. Auch nach meinem Digital Detox habe ich immer wieder Langeweile gehabt, weil ich die Entscheidung getroffen habe, nicht ohne triftigen Grund mein Handy in die Hand zu nehmen. Das schafft deutlich mehr Raum tagsüber, das Gedankenkarussell kreisen zu lassen, was mich ansonsten abends vom Einschlafen abgehalten hätte. 

Wichtig ist meiner Meinung nach nicht, wie viel jemand vor dem Bildschirm hängt. Wichtig ist nur, dass es nicht zu einer Gewohnheit wird, die der Autopilot vorgibt, sondern immer eine bewusste Entscheidung davorsteht. Nur so kann man auf Dauer glücklich mit seiner Bildschirmzeit werden. 

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Bildquelle: Camilo Jimenez auf Unsplash; CC0-Lizenz