FOBO: Warum wir uns nur ungern festlegen

Es führt zu nichts

Natürlich ist es in vielen Fällen durchaus wichtig und sinnvoll, Entscheidungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Schließlich wollen bedeutende Beschlüsse auch wohl durchdacht sein, bevor man sich auf eine Option festlegt. Vermutlich war fast jeder von uns schon einmal in einer Situation, in der wir uns bestimmte Entscheidungen nicht leicht gemacht haben. Dennoch sollte es nicht zur Gewohnheit werden, zu stark über unbedeutende Kleinigkeiten nachzugrübeln. Denn wer seine Energie bereits morgens darauf verschwendet, sich zigmal umzuziehen oder ewig über die Wahl der Frühstücksflocken nachzudenken, verliert den Fokus aus das Wesentliche. Ganz zu schweigen davon, dass sich Betroffene von FOBO schlussendlich dann gefühlsmäßig ohnehin stets für genau die falsche Möglichkeit entschieden haben.

Neben Tinder, Bumble und Co. sind es nicht nur Dating-Apps, die zur Entstehung einer FOBO beitragen können. Auch Social Media allgemein verleitet uns zu Entscheidungsschwierigkeiten. Denn nie zuvor waren wir so nah dran am Leben anderer und an den schier endlos scheinenden Möglichkeiten, zwischen denen es sich zu entscheiden gilt. Während die einen uns ihre produktiven Morgenroutinen präsentieren, sonnen sich andere Influencer*innen lieber am Strand in Dubai. Wieder andere haben sich dem „Vanlife“ verschrieben oder gehen voll in ihrer Rolle als Beautyblogger*innen auf. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Werbekooperationen und vermeintlichen „Must-Haves“, mit denen wir beinahe täglich konfrontiert werden.

Ihr seht also: Es ist kompliziert. Neben etwas Abstand zum Smartphone kann es allerdings auch schon helfen, einen bewussteren Blick auf die Dinge zu haben. Denn wenn sich etwas richtig anfühlt, warum sollten wir dann noch nach etwas Besserem suchen?

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Bildquelle: Anastasia Shuraeva via Pexels; CC0-Lizenz