Instagrammatik und die Schule der Zukunft

02/08/2021

Die digitale Schule

Diese werden in anekdotischer Form behandelt und bilden Szenen aus einem Schulalltag, ab, wie ihn viele von uns noch erlebt haben. So hatte etwa jede Klasse mindestens einen Technikbeauftragten (In allen mir bekannten Fällen war es ein Junge), der der Lehrkraft vorne ausgeholfen hat, wenn sie wieder mit dem VHS-Player überfordert war. Auf den Satz „Wir schauen einen Film.“ folgten oft eine viertel bis halbe Stunde Verwirrung und Kabelsalat.

Da macht sich auch eine Problematik der Digitalisierung bemerkbar. Wenn Schüler*innen ihren Lehrkräften etwa andauernd mit der Technik aushelfen müssen, wie sollen die Lehrer*innen diese dann in ihren Unterricht miteinbeziehen? Der neueste Laptop und das schnellste Internet bringen nichts, wenn die Lehrkraft aus Frust wieder zum Overheadprojektor greift.

Und machen wir uns nichts vor – Digitalisierung birgt immer auch Risiken: Im März letzten Jahres wurde etwa die bayerische Online-Lernplattform Mebis gehackt und lahmgelegt. Noch problematischer könnte aber eine Kommerzialisierung von im Unterricht erhobenen Daten sein. Angesichts von Datenkraken wie Facebook ist das durchaus im Rahmen des erwartbaren. So könnte man etwa entnehmen, wie lange Schüler*innen an einer Aufgabe sitzen, wie lange sie lernen und so weiter und so fort. Natürlich mit dem Vorwand, Schüler*innen gezielter zu helfen oder den Lernstoff an sie anzupassen. Gefährlich könnte das trotzdem werden, besonders wenn es an Einflussnahme grenzt.

Rom wurde auch nicht an einem Tag digitalisiert

Wandel geht nicht von heute auf morgen: Dazu gehören nämlich neben der Technik auch digitale Infrastruktur, Konzepte sowie die Aus- und Fortbildung von Lehrer*innen. Umso ärgerlicher, dass die Politik das Thema der Digitalisierung im Bildungsbereich anscheinend immer weiter vor sich her schiebt und zum ewigen Wahlkampfthema verkommen ist.

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