Mit Polaroids kann man echte Momente fangen

Liebeserklärung an: Polaroid-Bilder

Es sind die kleinen Dinge, die uns unseren tristen Alltag versüßen und das Leben ein bisschen besser machen. Ob es hübsche Gänseblümchen sind, die am Straßenrand wachsen oder eine Kugel deiner liebsten Eissorte – wir alle haben kleine Muntermacher in unserem Alltag, über die wir nur selten ein Wort verlieren. Das soll sich jetzt ändern! Wir bieten euch eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder uns die guten Tage versüßen! 

Ich habe in meiner Handy-Galerie 9.141 Fotos und 1.076 Videos. Unzählige Erinnerungen, die man sich dann aber irgendwie doch nicht mehr anschaut, weil man die Bilder nicht mehr findet. Durch unsere Smartphones sind wir ständig erreichbar und flexibel. Wir haben immer und zu jeder Sekunde die Möglichkeit, Fotos zu machen. Egal, ob auf Konzerten, Reisen oder Partys: Jeder hat ein Handy in der Hand. Wir leben irgendwie durch den Bildschirm und für den Bildschirm. Für Instagram und den perfekten Shot. Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir nicht fotografieren, um einen Moment zu fangen. Wir fotografieren, um einen Moment zu kreieren. Das hat irgendwie wenig mit dem ursprünglichen Gedanken dahinter zu tun. Mit Polaroid-Kameras ist das anders.

Die Kamera macht klick, surrend schiebt sich das Bild aus dem Schlitz. Ein angenehmes Geräusch, irgendwie beruhigend. Wenige Sekunden später habe ich ein Bild in der Hand. Es ist schon fast magisch, wie es zunächst weiß ist und erst nach einigen Minuten sichtbar wird. Ich stehe auf dem eisernen Steg in Frankfurt, es ist viel los und die Sonne scheint. Es riecht ein bisschen nach Frühling und guter Laune. Neben mir spielt ein Mann Akkordeon, ein Trommler tanzt um ihn herum.

Ich kann mich so gut daran erinnern, weil Polaroids Erinnerungen intensiver machen. Die Farben des Bildes sind ein wenig verblichen, passend zu dem typischen weißen Rahmen: eine ganz eigene Ästhetik. Eine Ästhetik, die harmonisch ist, nostalgisch macht und einem verspricht, dass irgendwie alles gut wird.

Fotografiert man mit einer Polaroid-Kamera, wählt man seine Motive sehr viel bewusster aus. Man fotografiert nicht einfach irgendwas und drückt wahllos auf den Auslöser. Denn die Bilder sind teuer. Erst, wenn einem etwas besonderes ins Auge sticht, wird ein Foto gemacht. So fängt man nicht nur das Motiv selbst ein, sondern auch die Gedanken, die man in dem Moment hatte, die Gerüche und Empfindungen. Das Bild ist irgendwie lebendig. Ist man öfter mit einer Polaroid unterwegs, entwickelt man irgendwann auch einen Blick fürs Detail. Plötzlich fallen einem kleine Gassen auf oder ein besonderes Graffiti, an dem man zuvor einfach vorbeigegangen wäre. Die fertigen Bilder kann man in Alben oder Erinnerungskisten packen: So können wir sie nicht durch ein kaputtes Handy oder einen abgestürzten PC verlieren.

Polaroids sind Ausdruck von Entschleunigung und Langsamkeit. Von Muße und Poesie. Also lasst uns mal ein paar Momente sammeln!

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Bildquelle: Taryn Elliott von Pexels; CC0-Lizenz