LiebesLeben

LiebesLeben: Trennungen – Warum „kurz und schmerzlos“ oft unmöglich ist

Was lange währt, wird endlich gut – sagt man. Natürlich ist dieser Spruch im Grunde genauso unpassend wie „kurz und schmerzlos“, denn uneingeschränkt gut wird sich eine Trennung wohl selten anfühlen. Aber vielleicht ein bisschen besser, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt stattfindet. Wenn man sich innerlich darauf einstellen konnte, miteinander darüber geredet hat, es langsam angeht, anstatt den anderen eines Tages scheinbar aus dem Nichts vor vollendete Tatsachen zu stellen und sich von da an nie wieder zu sehen.

Wichtig ist nur, dass man irgendwann tatsächlich den Absprung schafft, wenn man das Gefühl hat, sich gegenseitig nicht mehr gut zu tun. Aber das ist schwer – vor allem dann, wenn die Beziehung nicht an der fehlenden romantischen Liebe scheitert.

Ich habe bisher kaum Trennungen (mit)erlebt, die ihre Ursache darin fanden, dass beide Partner*innen sich nicht mehr geliebt haben. Im Gegenteil ist es meistens höchst dramatisch: Man liebt sich noch immer, aber merkt, dass man sich gegenseitig auf Dauer nicht mehr guttut.

In diesem Sinne: Egal, wie sehr euch versucht wird einzureden, dass ihr euch unbedingt hier und jetzt trennen müsst, dass euer*e Partner*in euch nicht guttut, dass ihr „kurz und schmerzlos“ einen Schlussstrich ziehen sollt – lasst euch nicht unter Druck setzen. Eine Trennung ist ein Prozess, auch dann noch, wenn man eigentlich schon weiß, dass es das Richtige ist. Jeder hat sein eigenes Tempo, und das ist in Ordnung – vor allem, wenn es sich um eine so schwerwiegende Entscheidung handelt, die einem alles andere als leicht von der Hand geht.

„Kurz und schmerzlos“ gibt es nicht. Darum gebt und nehmt euch Zeit, um loszulassen.

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Bildquelle: Trinity Kubassek on Pexels; CCO-Lizenz