Frau steht vor einer Lampe. Bild: Unsplash

LiebesLeben: Der richtige Zeitpunkt, eine Beziehung zu beenden

Und dafür, dass eine Beziehung funktioniert, ist mehr als eine Person verantwortlich. Du allein kannst eine Beziehung nicht retten. Wenn du alles getan hast, was in deiner Macht steht und es dann immer noch nicht reicht – dann soll es nicht sein. Es liegt außerhalb deines Einflussbereiches, ob der andere Part seine inneren Komplexe in den Griff bekommt oder nicht. Du trägst die Verantwortung für dich selbst – und für keine andere Person. Das ist schwer zu akzeptieren, weil uns das, was wir nicht haben können, meist besonders heiß macht und wir es umso mehr wollen. Aber es immer wieder zu versuchen ist ein sinnloser Kampf, den du nicht gewinnen kannst. Vielleicht sind die ständigen Niederlagen eine Weile lang verkraftbar, wenn man dafür seine Gefühlsmischung aus Wut und Begierde im Bett ausleben kann, aber auf Dauer reicht das wahrscheinlich doch nicht aus.

Logische Kosten-Nutzen-Abwägungen scheinen der Komplexität zwischenmenschlicher Beziehungen zwar auf den ersten Blick nicht gerecht zu werden, aber im Prinzip ist es so simpel: Wenn dir eine Person mehr Kummer bereitet als Freude – wieso solltest du sie dann noch in deinem Leben behalten wollen? Jemand, der nicht weiß, was er will, der ständig seine Launen an dir auslässt oder dich für seine Probleme verantwortlich macht, hat dich nicht verdient. Unsere Zeit auf dieser Welt ist begrenzt und wir sollten sie nicht mit Menschen verbringen, die uns mehr nehmen als sie uns geben können.

Und trotzdem ist es schwer, letztendlich den Schritt zu gehen und auszusprechen, dass man eine Beziehung nicht mehr so weiterführen kann oder will. Bestimmte Faktoren lassen das Ganze vielleicht sogar unmöglich erscheinen.

Zum einen tut es natürlich besonders weh, die erste große Liebe loszulassen. Schließlich ist diese Person der erste Mensch, der dir zeigt, wie sich Liebe anfühlt. Für mich ist mein erster Freund bisher tatsächlich auch der einzige Mensch geblieben, mit dem ich mir meine ganze Zukunft ausgemalt hatte: Hochzeit, Haus, Hund, und so weiter. Nach der Trennung hatte ich monatelang das Gefühl, innerlich gestorben zu sein. Ich war überzeugt davon, dass ich nie wieder jemanden lieben könnte.