Junge und Mädchen, die sich bei Sonnenuntergang küssen

Was ich aus meiner ersten Beziehung gelernt habe

Realtalk: Das Ende meiner ersten Beziehung hat sich angefühlt, als würde mir jemand wild entschlossen das Herz aus der Brust reißen und skrupellos darauf herumtrampeln. Die Trennung hat eine ganze Weile lang unfassbar wehgetan. Aber ich habe auch eine ganze Menge daraus gelernt.

Mein Ex-Freund und ich waren knapp vier Jahre zusammen. Es war eine erste Beziehung, wie sie im Buche steht: zwei Kleinstadt-Jugendliche, die sich ineinander verlieben und gemeinsam ihre ersten Schritte hinaus in die weite Welt wagen. Der Klassiker. Wir haben uns gefühlt immer gesehen. Wir haben jedes Weihnachten, jeden Geburtstag, jede Ferien und jede freie Minute dazwischen miteinander verbracht. Wir haben zusammen Fahrschule und Schulabschluss gemacht, sind dann zum Studieren in dieselbe Stadt gezogen. Gemeinsam haben wir so viel von der Welt gesehen.

Wir haben alles zusammen gemacht. Bis es dann vorbei war und der Trennungsschmerz wie eine Bombe eingeschlagen hat. Ich hatte lange das Gefühl, dass es einfach nicht besser wird. Aber das ist es dann irgendwann doch – und ich habe viel aus unserer Beziehung und der Trennung gelernt.

Du kannst niemanden ändern

Mein größter Fehler war, dass ich meinen Ex-Freund ab irgendeinem Punkt nicht mehr so gesehen habe, wie er wirklich war – sondern so, wie ich ihn gern gehabt hätte. Und das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass er nicht gut so war. Wir haben in einigen Hinsichten nur einfach nicht wirklich zusammengepasst. Aber anstatt das zu akzeptieren oder mich von ihm zu trennen, habe ich versucht, ihn passend zu machen.

Und das war eine ziemlich schlechte Idee. Wenn dein*e Freund*in nicht von selbst auf die Idee kommt, in einer bestimmten Hinsicht umzudenken, dann wirst du ihn oder sie auch nicht dazu bringen. Du kannst niemanden ändern – Menschen können sich nur selbst ändern.

Am Ende unserer Beziehung habe ich nicht mehr wirklich den Menschen geliebt, der mein Ex-Freund war, sondern die Wunschvorstellung, die ich von ihm hatte. Das von mir erschaffene Traumbild, von dem ich mir eingeredet habe, es sei er.

Wenn dein*e Partner*in Seiten an sich hat, die du nicht wirklich wahrhaben willst, gibt es zwei Optionen: Entweder du machst die Augen auf und akzeptierst diese Seiten trotzdem – oder du gehst. Beides ist okay. Aber du musst dich für eins von beidem entscheiden. Bleiben und trotzdem Ändern-wollen ist keine Option.