Maisie Peters. Bild: Lillie Eiger-quer

Maisie Peters: Zwischen Kinderzimmer und großer Bühne

ZJ: Das kann ich mir gut vorstellen! Ist ja auch total aufregend. Im Zusammenhang mit deiner Musik: Was ist der beste Ratschlag, den du je erhalten hast?

Maisie: Hmm, da muss ich kurz drüber nachdenken. Also, generell auf das Leben bezogen denke ich der beste Ratschlag kam von meiner Mum, daran denke ich häufig. Sie hat mal gesagt: Wähle deine Kämpfe mit Bedacht. Und ich denke, das ist wahr. Nicht jeder Berg ist es wert, darauf zu sterben. Deswegen sollte man sich seine Berge gut aussuchen und sich die Energie gut einteilen.

ZJ: Und dein Berg ist die Musik?

Maisie: Musik ist definitiv einer dieser Berge, ja. Aber eben auch nicht immer. Manchmal ist die Musikindustrie auf jeden Fall super anstrengend. Es gibt da viele Diskussionen und verschiedene Ansichten und das zerrt an deinen Nerven. Dann geht es darum, Kompromisse zu machen, das muss man erstmal lernen. Das man nicht immer den eigenen Kopf durchsetzen muss, war eine meiner ersten und härtesten Lektionen.

ZJ: Eine Lektion, die man sicher nicht immer gerne lernt. Kommen wir zu den etwas leichteren Themen. Ich habe eine Frage, die mich vielleicht auch einfach nur ganz persönlich interessiert. Aber in deinen Songs arbeitest du viel mit Bildern. Und da geht es häufig um Jacken, Mäntel, Balzer etc. Woher kommt deine Liebe für Jacken?

Maisie: Das ist eine ziemlich gute Frage. Ich liebe diese Vergleiche. Es gibt da diesen Keaton Henson-Song, in dem er singt: „She leaves her coat on but she takes a seat“, und ich finde dieses Bild einfach wunderschön. Der kleine, Geschichten erzählende Nerd in mir mag außerdem die verschiedenen Möglichkeiten, die so eine Jacke mit sich bringt. Du kannst über die Jahreszeit sprechen, über das Wetter, über die Beziehungen, die Menschen zueinander haben oder darüber, wie wohl sich jemand fühlt. Es hat sowas starkes.

ZJ: Das ist wie andere Musiker*innen über Schuhe schreiben. Anziehen, ausziehen, kommen, gehen. Echt ein sehr schönes Bild. Was würdest du sagen ist dein größtes guilty pleasure?

Maisie: Oh mein Gott, lass mich überlegen. Ich meine, das ist nicht mein momentanes guilty pleasure, weil ich es einfach nicht mehr kaufe, um mich selbst zu schützen. Aber normalerweise ist es definitiv Nutella. Wenn ich davon ein Glas kaufe, dann esse ich es komplett leer. Ohne Probleme.

ZJ: Na, das nenne ich Selbstbeherrschung! Okay, spielen wir ein Gedankenspiel: Du wurdest als DJ engagiert und willst die Leute auf die Tanzfläche locken: Welchen Song wirst du auf jeden Fall spielen?

Maisie: Schwierig! Ich weiß nicht, warum dieser Song gerade als erstes aufkam, aber ich denke, es wäre „You’ve Got The Love“ von Florence + The Machine.

ZJ: Gute Wahl, du bist engagiert! Was würdest du sagen, welches Getränk passt am besten zu deinem neuen Album?

Maisie: Das ist einfach! Wodka Coke! Das ist nämlich DER Drink des Albums. Den erwähne ich so häufig in meinen Songs. Aber ein guter Wodka Coke, mit richtig teurem Wodka.

ZJ: Klar. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können! Letzte Frage. Ich wette, die wurde dir schon häufig gestellt, aber ich muss es wissen: Was ist in Harlem passiert?

Maisie: Das ist echt so witzig, meine Mum hat mich das gestern gefragt, weil sie es auch nicht wusste. Ihr habe ich es natürlich gesagt, aber das ist etwas, was die Öffentlichkeit nie erfahren wird. Es ist so eine Art Code für etwas, das passiert ist und was für immer zwischen meiner Schwester, mir und jetzt auch meiner Mum bleiben wird. Jeder braucht schließlich seine kleinen  Geheimnisse.

ZJ: Das stimmt. Und das sollen sie auch bleiben. Maisie, vielen lieben Dank für das tolle Interview! Ich wünsche dir viel Erflog mit deinem Album und viel Spaß auf der hoffentlich bald möglichen Tour.

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Bildquelle: Warner Music